
Habt ihr schonmal von der kroatischen Insel Hvar gehört? Nicht? Dann wird es aber allerhöchste Zeit! Denn Hvar ist nicht nur die sonnenreichste und drittgrößte Insel Kroatiens. Die mitteldalmatinische Schönheit wird sogar desöfteren in Rankings als eine der tollsten Inseln der Welt genannt. Wir jedenfalls haben vom 8. bis 22. September 2013 einen unserer bislang schönsten Urlaube dort verbracht.

Ruhe pur in Basina
Unser Quartier lag in der wunderschönen, windgeschützten Bucht von Basina, einem kleinen Ort auf der nordöstlichen Seite der Insel mit knapp 100 Einwohnern.

Hier durften wir – wie schon im Vorjahr in Krk – Ruhe pur genießen. Da wir in der Nachsaison unterwegs waren, sind wir am Ende unseres Urlaubs gemeinsam mit zahlreichen Kroaten, darunter auch unsere netten Vermieter, von der Insel getürmt. Mit dem Beginn des Monats Oktober werden auf Hvar offensichtlich die Bürgersteige hochgeklappt und nur einige wenige hartgesottene Insulaner überwintern dort.

Die meisten Einwohner verbringen das Winterhalbjahr in den Städten wie Zagreb oder Split und kommen nur im Sommer an die Küste. Wir hatten im September ideale Bedingungen mit durchschnittlichen Temperaturen von 25 Grad und warmem Wasser.
Die Adria direkt vor der Haustür
Jedenfalls war Basina ein überaus idyllischer Ort – umgeben von dichtem Pinienwald, Olivenhainen, Weingärten und vor allem Lavendelfeldern, für die die Insel bekannt ist. Die Adria erschien uns hier besonders sauber und fischreich. Und das Beste: Unser Haus war direkt am Meer gelegen. Nur 20 Schritte von der Eingangstür – und schon lagen wir auf dem privaten Felsstrand. Ein Traum!

An dieser Stelle sei ein wenig Schleichwerbung erlaubt: Das Haus, in dem wir gewohnt haben, findet ihr hier. Preis-Leistung ist wirklich überragend und die Vermieter sind sehr nett. Frau Habek verbringt die kompletten Sommermonate auf der Insel, ihr Mann arbeitet in Zagreb und kommt über das Wochenende und ab und zu für eine ganze Woche vorbei. Beim Grillen durften wir die beiden ein wenig kennenlernen, was sehr schön war. Wir waren die meiste Zeit über die einzigen Gäste. Die anderen drei Appartments standen leer. Eines Tages werden wir auf jeden Fall wieder hierher zurückkehren!

Erkundungstour über die Insel Hvar

Natürlich erkundeten wir auch ausgiebig die Insel, die vor allem bei jungen Leuten und vielen Promis beliebt ist. Tatsächlich befinden sich rund um Basina, wo es weder ein Geschäft noch ein Restaurant gibt, zahlreiche kleine und größere Orte in gut erreichbarer Entfernung. Nach Jelsa, Vrboska oder Stari Grad waren es rund 5 km, zur Insel-Hauptstadt Hvar circa 25 km. Dazwischen erhascht ihr wunderschöne Blicke auf malerische Buchten und einsame Kiesstrände. Im Inneren der Insel stoßt ihr auf eine üppige Vegetation und atmet den allgegenwärtigen Lavendelduft ein. Aber auch kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten findet ihr auf der Insel Hvar. Spannend soll auch die Höhle Grapceva Spilja in der Nähe des kleinen Fischerdörfchens Humac sein. Sie war bereits vor über 2.500 Jahren besiedelt. Leider hatten wir uns im Vorfeld nicht schlau gemacht und standen vor verschlossenen Türen. Geöffnet ist während der Hauptsaison montags, mittwochs und samstags.



Die besten Strände
Wie bereits erwähnt, haben wir die meiste Zeit an unserem Privatstrand verbracht. Dennoch schauten wir uns natürlich bei unseren Fahrten über die Insel Hvar nach weiteren Bademöglichkeiten um. Ihr findet im Grunde überall an der Küste kleine Buchten, an denen ihr euch sonnen oder in das angenehm warme Nass hüpfen könnt.
- In der Nähe der Insel-Hautstadt haben uns besonders die Strände rund um Milna und Zarace gefallen. Aber auch der lange Kiesstrand von Dubovica ist einen Besuch wert.
- Bei Stari Grad liegt der Maslinica Beach, der einzige vom Land aus erreichbare Sandstrand der Region.
- Berühmt für die tollen Bademöglichkeiten ist der kleine Ort Jelsa, der mit den sandigen Buchten Mina und Grebisce punktet.
- In und um Vrboska solltet ihr die Strände Maslinica und Soline ansteuern.
- Besondere Badefreuden versprechen derweil die Pakleni Otoci, die so genannten „Hölleninseln“. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl kleiner, unbewohnter Inseln, die Hvar-Stadt vorgelagert sind. Hierher kommt ihr am besten mit einem Taxi-Boot. Der Transfer kostet wirklich nicht die Welt, so dass ihr unbedingt einmal auf die Inselchen fahren solltet.

Zu Besuch in der Insel-Hauptstadt

Aber auch neben den Hölleninseln hat Hvar-Stadt einiges zu bieten. In „Klein-Dubrovnik“ gibt es eine Festungsanlage, die einen spektakulären Blick auf die Stadt und die vorgelagerten Inselchen gewährt. Außerdem könnt ihr in dem 4.200-Einwohner-Ort gut Party machen. Das liegt daran, dass im Hafen stets zahlreiche Luxus-Yachten ankern und auch Jetsetter und gut betuchte Gäste vom Festland gerne für einige Tage hierher kommen. Entsprechend groß ist die Bandbreite an Bars, Kneipen, Restaurants und Discos. Aber auch Freunde historischer Gebäude kommen in Hvar-Stadt auf ihre Kosten. Hier sind noch die unterschiedlichen Einflüsse von Illyrern, Byzantinern, Griechen, Venezianern, Österreichern und Jugoslawen zu sehen. Es gibt tolle alte Kirchen und Klöster und auch dem Stadtplatz Pjaca solltet ihr einen Besuch abstatten. Übrigens findet ihr auf der ganzen Insel eine schier unerschöpfliche Zahl an wirklich guten Restaurants – egal ob für Fisch- oder Fleischliebhaber!

Unternehmungen für Aktive
Von der Hauptstadt aus starten übrigens auch die meisten Touren und Ausflüge. Es ist fast unmöglich, die ganze Vielfalt der Möglichkeiten in nur einem Urlaub auszuprobieren. Wer mag, kann die Unterwasserwelt beim Schnorcheln und Tauchen erkunden. Wir gönnten uns von Jelsa einen sehr lohnenswerten Trip zur Nachbarinsel Brac, in deren Hauptort Bol sich ein Franziskanerkloster mit einem tollen Garten und üppiger Blumenpracht befindet. Der wohl bekannteste Strand Kroatiens, das Zlatni Rat, war auch nur einen halbstündigen Fußmarsch entfernt – wobei er uns viel zu überlaufen und touristisch war. Für einen Tag okay, aber für einen ganzen Urlaub zu rummelig. Buchen könnt ihr den Tagesausflug unter anderem hier für 27 Euro pro Person.







Außerdem erlebten wir eine fantastische Speedboat-Tour, die uns von Hvar-Stadt aus zu mehreren umliegenden Inseln führte. An einigen Stränden wurde eine Rast eingelegt und es bestand die Möglichkeit, in Felsgrotten entlang der Küste zu tauchen. Auch die so genannte Blaue Grotte war im Ausflugsprogramm enthalten. Station machten wir unter anderem auf der Insel Vir und zum Mittagessen auf Bisevo, wo es zusätzlich einen traumhaften Sandstrand gab. Buchen könnt ihr entweder so wie wir direkt am Hafen oder hier für rund 80 Euro pro Person.
Zusammenfassend lässt sich nach nunmehr vier Kroatien-Urlauben sagen, dass Hvar die sonnenreichste, abwechslungsreichste Insel war, die wir besuchten. Und auch die Unterkunft wurde bislang noch nicht getoppt. Aber auch in Mljet oder Dugi Otok war es natürlich toll!
Kosten
Gekostet hat uns der 14-tägige Urlaub als Paar ziemlich genau 1.750 Euro. Hinzu kommen natürlich noch die Lebenshaltungskosten, die stark von persönlichen Vorlieben abhängen. Geht ihr oft ins Restaurant wird es natürlich teurer als wenn ihr euch selbst bekocht. Die übrigen Kosten im Überblick:
- Ferienwohnung: 975 Euro
- Spritkosten: 400 Euro
- Maut: ca. 120 Euro
- Fähre nach Hvar (hin und zurück): 38 Euro
- Tagsesausflug nach Brac: 54 Euro
- Speedboot-Tour: 160 Euro