
Unsere lieben Nachbarn aus den Niederlanden bieten uns die schnellste Möglichkeit für einen Strandspaziergang. Nachdem ich bereits als Kind bereits häufiger mit meinen Eltern dort war, führten mich auch mehrtägige Silvester-Trips mit der Clique immer wieder in den kleinen Beneluxstaat. Gemeinsam mit Sara entdeckte ich schließlich den Ferienort Egmond aan Zee für mich. Erstmals gebucht über einen Urlaubsguru-Deal, faszinierte uns das gemütliche Städtchen auf Anhieb, so dass wir mehrmals wiederkamen.
Die Anreise

Egmond aan Zee liegt nordwestlich von Amsterdam und ist vom Siegerland aus mit dem Auto in knapp vier Stunden zu erreichen. Wenn ihr aus dem Ruhrgebiet, Rheinland oder Münsterland kommt, geht es sogar noch flotter. Perfekt also für einen Kurztrip, um mal eben Meeresluft zu schnuppern. Außerdem können wir uns so für die vielen Besuche von Holländern in unserer Region revanchieren. Denn besonders in Dillenburg und Winterberg sieht man ganze Heerscharen von gelben Nummernschildern umherfahren.
To-Dos in Egmond

Nicht verpassen solltet ihr in Egmond einen Besuch im Restaurant „Toetenchamon“. Dort gibt es leckeres orientalisches Essen zu sehr fairen Preisen. Ehrlich gesagt sind wir allein des Restaurants wegen noch ein zweites Mal dort gewesen. Wir hatten einfach tierisch Bock auf die leckere Sauce und das orientalisch gewürzte Fleisch. Ansonsten lädt das Küstenstädtchen zu Strandspaziergängen und zum Baden in der Nordsee ein. Besondere Hingucker sind ein Leuchtturm, den ihr auch besichtigen könnt, und die alte Kirche. In der Fußgängerzone im Ortskern gibt es eine gute Auswahl an Bars und Restaurants. Zeit vertreiben könnt ihr euch auch in dem Museum von Egmond, das hauptsächlich den Folgen einer Sturmflut und der Seenotrettung gewidmet ist.


Lohnende Ausflugsziele
- Das Nordholländische Dünenreservat
- Die Kästestadt Alkmaar
- Amsterdam
- Sint Maartenszee
Hast du mehr als ein Wochenende Zeit, solltest du überlegen, den ein oder anderen Ausflug in die nähere Umgebung zu unternehmen. Entweder du fährst einfach drauflos und schaust dir die nahe gelegenen Strände und Ortschaften an oder du investierst ein wenig mehr Zeit und klapperst unsere Tipps ab. Direkt um die Ecke liegt ein tolles Naturschutzgebiet, nach Alkmaar sind es 15 Minuten und nach 45 Minuten Autofahrt bist du in der Hauptstadt Amsterdam. Hier nun ein paar weitere Infos zu diesen Zielen.

Das Nordholländische Dünenreservat
Das ehemalige Ficherdörfchen Egmond aan Zee liegt mitten im Nordholländischen Dünenreservat, einem 5.200 Hektar großen Naturschutzgebiet. Mit seinen Dünen, Wäldern und Tümpeln bietet es einen idealen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten. Hier könnt ihr zudem schottischen Hochlandrindern und Wildpferden begegnen, was in dieser Region doch etwas überraschend ist. Ideal für die Erkundung des Gebietes ist eine Wanderung auf dem 12 km langen Rundweg, der Egmond und Bergen aan Zee miteinander verbindet.

Die Käsestadt Alkmaar
Wer länger in Egmond bleibt, sollte auf jeden Fall einen Abstecher nach Alkmaar unternehmen. Neben klassischen Sehenswürdigkeiten wie der prachtvollen Laurenskerk und dem Kunst- und Geschichtsmuseum Stedelijk dreht sich in der Stadt vieles um den Käse. Daher solltest du möglichst an einem Freitag kommen. Dann nämlich ist der berühmte Alkmaar Käsemarkt ab 7 Uhr geöffnet. Dass Käse spannender ist, als du wahrscheinlich denkst, erfährst du im Cheese Museum. Darüber hinaus findest du bei einem Stadtrundgang viele historische Denkmäler und kannst dich mit Booten durch die Kanäle fahren lassen. Hier heißt es immer wieder: Kopf einziehen! Denn die Brücken sind teilweise so niedrig gebaut, dass man sich leicht verletzen kann.

Amsterdam

Zur niederländischen Metropole muss man eigentlich gar nicht viel sagen. Auch fällt es schwer, Empfehlungen für Unternehmungen zu geben. Denn hier reiht sich eine Sehenswürdigkeit an die andere. Keinesfalls verpassen solltet ihr einen Besuch im Rotlicht- und Vergnügungsviertel De Wallen. Ob du das im Rahmen einer geführten Tour oder auf eigene Faust tust, bleibt dir überlassen. Darüber hinaus solltest du dir ein paar der Museen näher anschauen: Das Anne-Frank-Haus in der Prinsengracht 263 (9 Euro Eintritt), das Van Gogh Museum (17 Euro) oder das Rijksmuseum (17,50 Euro) mit seinen unermesslichen Kunstschätzen. Auch ein Madame Tusseaus Wachsfigurenkabinett findest du in Amsterdam. Biertrinker kommen im Heineken Experience (18 Euro) auf ihre Kosten. Eine ganz andere Alternative bietet das Foltermuseum, welches fußläufig vom Hauptbahnhof zu erreichen ist.

Überhaupt ist Amsterdam eine Fahrradfahrer- und Fußgängerstadt. Es hat viel Charme, einfach an den Grachten entlang zu spazieren, durch den Vondelpark im Stadtteil Oud-Zuid zu flanieren oder im Szene-Stadtteil Jordaan einen Kaffee zu trinken und zu shoppen. Stichwort Grachten: Für 15-20 Euro kannst du je nach Anbieter eine Kanal-Bootstour machen – und das solltest du auch! Besonders gut eignet sich eine solche Rundfahrt gleich nach der Ankunft in der Metropole. Denn so erhältst du einen exzellenten Überblick über die Sehenswürdigkeiten und deren Lage und kannst diese später nach und nach abklappern.
Ein Tipp zum Abschuss: Wenn du dir mehrere Museen und historische Gebäude sowie den Zoo anschauen möchtest, solltest du über den Kauf der „I Amsterdam City Card“ nachdenken. Der 24-Stunden-Pass kostet 60 Euro, für zwei Tage zahlst du 80 Euro und für drei Tage 93 Euro. Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist im Preis inbegriffen. Weitere Infos dazu gibt es hier.

Sint Maartenszee

Update: Zum Jahreswechsel 2018/19 waren wir für einige Tage mit zwei befreundeten Pärchen und deren Kindern in einem Ferienhaus in Sint Maartenszee. Auch dieses Städtchen können wir euch bedenkenlos empfehlen. Es liegt nur etwa 20 Minuten nördlich von Egmond aan Zee und auch die Fähre nach Texel erreicht ihr in rund 20 Minuten. Vor Ort findet ihr alles, was ihr für einen entspannten Urlaub braucht: Strände, Restaurants, Imbissbuden, Geschäfte, größere Supermärkte usw. Schöner als den Strand direkt in Sint Maartenszee fanden wir den Abschnitt südlich bei Petten. Hier stoßt ihr auch auf eine Wall of Shame, an der angespülte Strandgüter ausgestellt sind, die zu wahren Kunstwerken verarbeitet wurden. Verrückt (und schlimm), was die Leute so alles im Meer entsorgen.


Kosten
Zur Kostenseite lässt sich in diesem Fall wenig sagen, da wir jedesmal in einem anderen Hotel waren – und das zu ganz unterschiedlichen Jahreszeiten. Wenn man auf www.booking.com schaut, beginnen die Preise bei 50 Euro pro Nacht für zwei Personen. Neben dem Hotel Zuiderduin haben wir auch das Strandhotel Golfzang ausprobiert. Beide waren okay, wobei uns ersteres etwas besser in Erinnerung geblieben ist. Darüber hinaus hängen die Gesamtkosten der Reise natürlich extrem von der Dauer und den eigenen Gewohnheiten ab. Sind Ausflüge geplant? Soll es jeden Abend in ein Restaurant gehen?