
Nur rund einen Monat nach dem Malta-Trip ging es im Frühjahr 2017 – wieder mit dem Urlaubsguru – in die französische Hauptstadt Paris. Aufgrund des eher tristen Wetters hatte Sara die dufte Idee, in schwarz-weiß zu fotografieren.
Die Stadt der Liebe und des Terrors

Das Fazit des Wochenendes fällt durchwachsen aus: Paris ist nicht mehr nur die Stadt der Liebe, sondern inzwischen leider auch die Stadt des Terrors. Besonders in den nördlichen Vororten herrschen chaotische Zustände: Bandenkriminalität tritt offen zutage, Urin fließt an den Bürgersteigen entlang, es ist schmutzig und extrem laut. Außerdem patrouillieren überall mit Maschinenpistolen bewaffnete Soldaten. Je näher man indes der Seine kommt, desto schöner und gepflegter das Erscheinungsbild.
An dem Wochenende unseres Aufenthalts ereignete sich am Samstag wieder ein Terroranschlag, so dass die Polizeipräsenz noch einmal enorm anstieg. Was einerseits natürlich Sinn macht und gut ist, andererseits wurde uns so aber das Gefühl einer permanenten Bedrohung vermittelt. Verstärkt wurde dieses noch dadurch, dass vor nahezu jedem Geschäft und Restaurant Sicherheitskräfte postiert waren. Es ist stellenweise scheinbar nicht mehr allzu weit her mit der Sicherheit der westlichen Welt…
Die Sehenswürdigkeiten in Paris
Dennoch gibt es einiges, das ihr euch zwingend ansehen solltet. An Sehenswürdigkeiten mangelt es definitiv nicht. Die wichtigsten sind:
- Sacré-Cœur
- Montmartre
- Eiffelturm
- Champs Elysées und Arc de Triomphe
- Place de la Concorde
- Louvre
- Notre Dame
Sie alle liegen in fußläufiger Distanz zueinander. Trotz allem hat es uns beispielsweise in Dubrovnik, San Francisco oder Rom besser gefallen. Nun wollen wir euch aber die einzelnen Highlights von Paris näher vorstellen.
Der Pariser Norden
Am Tag unserer Ankunft nahmen wir uns den Nordwesten der französischen Hauptstadt vor. Unser Hotel lag im 9. Arrondissement, also in direkter Nachbarschaft zur Basilika Sacré-Cœur und dem Künstlerviertel Montmartre.
Sacré-Cœur

Mit der Bahn waren wir nach wenigen Haltestellen an der römisch-katholischen Wallfahrtskirche angelangt. Anders als viele andere weltbekannte Kirchenbauten ist die Sacré-Cœur nicht besonders alt: Das Monumental-Bauwerk entstand erst im 19. Jahrhundert. Weitere Einzelheiten zur Geschichte könnt ihr auf Wikipedia nachlesen. Wir wollen an dieser Stelle lediglich darauf hinweisen, dass ihr von dort oben einen fantastischen Blick über die Dächer von Paris habt. Auch die Skulpturen an der Fassade des Gebäudes sowie das Innere sind wirklich sehenswert. Der Eintritt in die Krypta kostet 3 €, für das Kombiticket samt Turmbesichtigung zahlt ihr 8 € pro Person. Nach unserem Besuch in Sacré-Cœur suchten wir eines der Restaurants in der wenige Schritte entfernten Rue des Trois Frères auf. Leider wissen wir den Namen nicht mehr, aber es war exzellent und nicht überteuert.
Montmartre

Eines der schönsten und beliebtesten Viertel von Paris ist Montmartre. Kleine romantische Gassen, viele Straßenkünstler, Cafés, Restaurants und das Rotlichtviertel – es gibt viel zu sehen im traditionellen Stadtviertel im Pariser Norden. Nicht zuletzt, weil Picasso oder van Gogh hier lebten, strömen Künstler aus allen Himmelsrichtungen nach Montmartre. Teilweise fertigen sie ihre Werke auf öffentlichen Plätzen wie dem belebten Place du Tertre an.
Im Rotlichtviertel Pigalle und im Moulin Rouge wird frivole Unterhaltung geboten. Allerdings sollte man nach Einbruch der Dunkelheit Vorsicht walten lassen. Wir schauten auch beim uralten Friedhof Cimitière de Montmartre vorbei, auf dem u.a. Heinrich Heine seine letzte Ruhe gefunden hat. Übrigens trafen wir um die Ecke ein Dudelsack-Duo – die perfekte Einstimmung auf unseren nächsten Urlaub, der uns im Mai nach Schottland führte.
Das Herz von Paris
Nach einer sehr unruhigen Nacht – die Polizeisirenen heulten beinahe unablässig und vor dem Hotel wurde gegrölt, gekämpft und geschrien – standen wir zeitig auf, um mit der Bahn ins Zentrum von Paris zu fahren. Dort reihen sich entlang der Seine die wichtigsten Anlaufpunkte für Touristen aneinander.
Eiffelturm
Den Auftakt unserer Sightseeing-Tour machte der Eiffelturm. Das über 300 Meter hohe Bauwerk wurde im Jahr 1889 als Eingangsportal für die Weltausstellung fertiggestellt und gewährt imposante Blicke über Paris. Wegen meiner Höhenangst blieb ich am Boden und umrundete den Turm, während Sara mit dem Aufzug nach oben fuhr und tolle Fernsichten mit der Kamera einfing. Für die Besichtigung des Eiffelturms zahlt ihr rund 20 €.
Champs Élysées und Triumphbogen
Nur rund anderthalb Kilometer vom Eiffelturm entfernt liegt die Champs Élysées. Auf dem Weg dorthin passiert ihr zahlreiche Museen, die ihr euch je nach Lust und Laune anschauen könnt. Wir verzichteten allerdings darauf. Die Prachtstraße beherbergt zahlreiche Designerläden. Sie beginnt am Place Charles-de-Gaulle und endet am Place de la Concorde. Vor den Geschäften stehen schwer bewaffnete Wachmänner – ein weiteres Indiz für die zunehmende Terror-Gefahr in Frankreich. Es bietet sich an, beim Arc de Triomphe, einem Wahrzeichen von Paris, einzusteigen und dann die Straße in südlicher Richtung weiterzulaufen.
Place de la Concorde

Über die Champs Élysées strebten wir dem Place de la Concorde entgegen. Dabei handeltes sich um den größten Platz der französischen Hauptstadt. Der „Platz der Eintracht“ beherbergt auch den berühmten Obelisk von Luxor, der 1834 als Geschenk von Muhammed Ali Pascha für den französischen König Louis-Philippe eintraf. Vom Triumphbogen lauft ihr etwas mehr als zwei Kilometer über die kerzengerade Champs Élysées.
Louvre
Das nächste Ziel liegt wiederum einen Kilometer in östlicher Richtung: das Louvre. Die ehemalige Residenz der französischen Könige ist heute eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. In dem besucherstärksten Museum weltweit befindet sich eine überwältigende Zahl an kunsthistorischen Kostbarkeiten. Hier könnt ihr tagelang umherstreifen ohne auch nur annähernd alles gesehen zu haben. Aufgrund unserer extrem begrenzten Zeit entschieden wir uns dagegen, die 17 € Eintritt pro Person zu investieren.
Notre Dame
Stattdessen ging es weiter zur Kathedrale Notre Dame. Die Kirche mit dem berühmten Klöckner liegt rund anderthalb Kilometer vom Louvre entfernt auf einer Insel in der Seine. Nachdem wir vor Ort in einer ellenlangen Schlange gestanden hatten, die sich kaum weiterbewegte, gaben wir auf und ließen eine Besichtigung von innen sein. So sparten wir uns die 10 € pro Person.

Stattdessen machten wir uns zu Fuß auf den Rückweg zu unserem Hotel nahe des Gare du Nord. Das bedeutete weitere 3,5 km Marschdistanz. Zwischendurch aßen wir noch einen leckeren Burger. Was einmal mehr auffiel: Je weiter wir die Seine-Region hinter uns ließen, desto unwohler fühlten wir uns. An einer Stelle mussten wir tatsächlich durch ein Spalier von zwielichtigen Gestalten marschieren. Das war schon strange! Aber letztlich kamen wir heil im Hotel an – und tags darauf wieder daheim im Siegerland.
Ein Kommentar zu „Romantisches Paris“