Die verregnete Sierra Nevada

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Unser Highlight in der Sierra Nevada war die Geisterstadt Bodie.

Der Little Lakes Valley Trail bei Bishop

Bei sehr durchwachsenem Wetter brachen wir dennoch zeitig in Bishop auf, um die Sierra Nevada zu erkunden. Wir entschieden uns dazu, den Weg Richtung Nordwesten einzuschlagen. Das erste Ziel war der „Little Lakes Valley Trail„. Bei Schneeregen und Temperaturen im Minusbereich stapften wir durch die weiße Pracht. Nur nochmal zur Erinnerung: Am Tag zuvor hatten wir noch bei 43 Grad im Death Valley geschwitzt. Dementsprechend waren wir auch nicht wirklich fit und nahmen lediglich den ersten Abschnitt des Wanderwegs unter die Füße. – Hier ein paar Impressionen eines schönen Trails, der aber bei Sonne sicherlich noch toller ist.

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Der Little Lakes Valley Trail in der Sierra Nevada bei Bishop ist ein wunderschöner Wanderweg.
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Es geht über Stock und Stein – und immer wieder vorbei an kleinen Seen und Flüssen.

June Lake Loop bei Dauerregen

Die June Lake Loop.
Die June Lake Loop.

Danach ging es weiter gen Norden. In Mammoth Lakes hielten wir, um uns mit warmen Klamotten einzudecken. Davon hatten wir nämlich eindeutig zu wenig mit! Jeweils zwei Jeans und zwei Pullover genügten trotz zwischenzeitlichem Waschen nicht. Aber weder in Bishop noch in Mammoth Lakes oder Lee Vining wurden wir fündig.

So stand als nächstes die „June Lake Loop“ auf dem Programm. Leider regnete es ununterbrochen und der Himmel war grau in grau. Somit lohnte es nicht, auszusteigen und Fotos zu machen. Bei gutem Wetter ist die Region aber sicherlich einen Besuch wert. Und auch so war es keinesfalls Zeitverschwendung, die halbe Stunde für „Little Canada“ zu investieren.

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Bizarre Kalksteinformationen gibt es am Mono Lake in der kalifornischen Sierra Nevada.

Der bizarre Mono Lake

Von dort ist es nur ein Katzensprung zum bekannten „Mono Lake„. Daher nahmen wir diesen auch mit. Eigentlich hatten wir kaum Erwartungen daran, doch letztlich war der See mit den imposanten Kalksteinformationen den kurzen Abstecher wert. Außerdem erlebten wir hier die einzige kurze Gutwetterphase des Tages. Anschließend gab es einen Lunch-Stopp gleich nebenan in Lee Vining. Wir entschieden uns für „Nicely’s“ – und machten damit nichts falsch. Die Rechnung in dem familiengeführten Restaurant belief sich auf nur 32 $ und es war durchaus schmackhaft.

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Über Holzstege führt ein kurzer Wanderweg zum Mono Lake.
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Am Mono Lake klarte es ein wenig auf – es sollte der einzige blaue Himmel sein, den wir an diesem Tag zu sehen bekamen.

Wie im Western: die Geisterstadt Bodie

Das letzte Ziel des Tages war Bodie (20$), die am besten erhaltene Geisterstadt der USA. Hier wiederum passten die düsteren Regenwolken zur Stimmung. Zwar wurden wir klatschnass, aber auch in die längst vergangene Westernzeit zurückversetzt. Leid taten uns allerdings die beiden älteren Damen, die bei Top-Wetter aus Sacramento aufgebrochen waren, um sich einen schönen Tag zu machen. Sie hielten nur wenige Minuten durch, so dass sich die vielen Autostunden (und die holprige 20-minütige Fahrt über die Schotterpiste nach Bodie) nicht wirklich gelohnt hatten.

Verlassenes Verbrechenszentrum

Die Stadt Bodie erlebte ihre Blüte zur Goldgräberzeit in den 1860er Jahren und entwickelte sich zu einem der berüchtigsten Verbechenszentren des Westens. Mord und Totschlag waren hier an der Tagesordnung. Überliefert ist das Zitat eines kleinen Mädchens, das mit ihren Eltern nach Bodie ziehen sollte: „Auf Wiedersehen Gott, ich ziehe nach Bodie!“ Nachdem die Goldvorkommen erschöpft waren und ein Feuer weite Teile der Stadt zerstört hatte, verließen auch die letzten Einwohner diesen unwirtlichen Landstrich in den 1930er Jahren – und der Ort verfiel. Interessant war, dass alles exakt so gelassen wurde, wie es die Einwohner zurückließen. Selbst die Schulbücher lagen noch auf den Tischen und Klamotten hingen über Stühlen. Wenn ihr die Chance habt, dorthin zu reisen, solltet ihr diese unbedingt wahrnehmen.

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Gerade rechtzeitig öffnete der Tioga-Pass. Andernfalls hätten wir einen mehrstündigen Umweg nördlich oder südlich um die Sierra Nevada fahren müssen, um ins Yosemite Valley zu gelangen.

 Der Tioga Pass öffnet gerade rechtzeitig

Nun steuerten wir ein letztes Mal unsere Unterkunft in Bishop an, ehe es am Tag darauf erneut nach Lee Vining und von dort aus über den Tioga Pass auf die andere Seite der Sierra Nevada ging. Dass dies möglich war, hing am seidenen Faden, denn die Tioga Road ist gewöhnlich nur von Juni bis September befahrbar. In den übrigen Monaten türmen sich Schneemassen auf der Passstraße, die erst ab Mai geräumt werden. Wir hatten Glück, dass es kein besonders schneereicher Winter war und die Straße genau einen Tag, bevor wir sie passieren wollten, geöffnet wurde.

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In den Tuolumne Meadows war Regen unser ständiger Begleiter. Dennoch wussten die Flussschleifen mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund zu gefallen.

Regen ohne Ende in den Tuolumne Meadows

Leider blieb uns aber das Regenwetter treu. So konnten wir die wunderschöne Kulisse der Tuolumne Meadows nur bedingt genießen. Dennoch hielten wir hier an einem See, dort am Fluss und einem Aussichtspunkt auf das Yosemite Valley an. Hier lief uns auch ein Murmeltier über den Weg. Leider war es zu schnell wieder verschwunden, so dass wir kein Beweisfoto machen konnten. Außerdem unternahmen wir eine kurze Wanderung zu den Mammutbäumen in der Tuolumne Grove. Denn ohne Giant Sequioas gesehen zu haben, wollte ich nicht abreisen. Während wir den Abstieg ins Tal der Mammutbäume trockenen Fußes in Angriff nahmen, wurden wir auf dem Rückweg klatschnass.

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In der Tuolumne Grove of Giant Sequoias stehen noch einige der riesigen Mammutbäume. Auf dem Weg dorthin wurden wir klatschnass.

Shopping in Merced

Daher steuerten wir ohne weiteren Zwischenstopp unsere Heimat für drei Tage, Mariposa, an. Dort gab es zunächst etwas zu essen beim „Happy Burger Diner“ (31 $). Anschließend checkten wir im River Rock Inn ein (338 € für drei Nächte). Von dort aus fuhren wir am Nachmittag nach Merced ins Shopping Center, wo sich Sara einen warmen Pullover und zwei Jeans besorgte (117 $). Dort hatte es übrigens schon wieder knapp 30 Grad. Vom Regen, der uns in den letzten beiden Tagen auf der Ostseite der Sierra begleitet hatte, keine Spur. Mit der Hoffnung, dass dies trotz durchwachsener Vorhersage so bleiben möge, gingen wir abends zu Bett. Mehr Infos zu unserem USA-Roadtrip gibt es hier.

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