
Krasse Kontraste
Nach dem Aufbruch aus Las Vegas erwarteten uns wieder einmal krasse Kontraste. Residierten wir am Morgen noch in einer Suite im Party-Mekka der Vereinigten Staaten, so befanden wir uns gut zwei Stunden später im Death Valley Nationalpark in völliger Einsamkeit. Hier standen wir am tiefsten Punkt der USA (-85,5 m), wiederum etwa zwei Stunden danach hatten wir den höchsten Punkt Nordamerikas (außerhalb Alaskas) im Blick: den schneebedeckten Mount Whitney (4.421 m). Um es mit anderen Werten auszudrücken: Von +43 Grad zu -2 Grad Celsius in nur zwei Stunden. Das alles innerhalb eines Tages zu erleben, war einfach vollkommen verrückt!

Klapperschlange vor den Toren des Death Valley
Doch der Reihe nach: Gegen 9 Uhr verließen wir die Spielerstadt und gingen so dem Berufsverkehr aus dem Weg. Etwa 120 Meilen Fahrt durch weitgehend eintönige Landschaften lagen vor uns. Wir passierten einige kleine Dörfer und sahen in Pahrump vor den Toren des Tals des Todes eine gut anderthalb Meter lange, aber tote Klapperschlange am Wegesrand. Das war ja mal eine Begrüßung! Zwei Stunden nach unserem Aufbruch bogen wir schließlich im Nationalpark in die Badwater Road ab. Zunächst verpassten wir die Abfahrt, die recht plötzlich in einer Rechtskurve nach links abzweigt. Kurz gedreht, ging es aber sogleich in die richtige Richtung.
Gigantischer Blick vom Dantes View
Unser erstes Ziel war Dantes View, der wohl bekannteste Aussichtspunkt im Death Valley Nationalpark. Von dort hat man einen gigantischen Blick über das unwirtliche Tal bis hin zu den Bergen auf der gegenüberliegenden Seite.

Nach dem Zabriskie Point streikt die Klimaanlage
Danach stand ein kurzer Stopp am Zabriskie Point an. Nun stieg die Temperatur gefühlt von Minute zu Minute an! Zeigte das Thermometer am Park-Eingang noch rund 30 Grad, so kletterte die Anzeige bald auf 43 Grad. Einsamer Rekord für unseren Roadtrip, selbst die Wüste oder der Arches Nationalpark konnten da nicht mithalten. Unerträglich, dachte sich da auch unsere Klimaanlage und versagte kurzerhand ihren Dienst. Und das nicht nur für die Verweildauer im Tal, sondern bis zum nächsten Nachmittag. Ich konnte sie verstehen, denn es war schon eine Grenzerfahrung!

Hitze-Inferno am tiefsten Punkt Nordamerikas
Am heißesten war es ganz unten im Tal, beim so genannten Badwater Basin, das mit -85,5 m der tiefste Punkt Nordamerikas ist. Nebenan am Devils Golf Course verhielt es sich allerdings auch nicht viel anders. So legten wir nur kurze Stopps ein und verkniffen es uns, großartig zu wandern. Der letzte Haltepunkt lag nahe an der Westseite des Death Valley. Dort befinden sich direkt an der Straße die Mesquite Sand Dunes, die nach der Salzwüste nochmal eine neue landschaftliche Färbung darstellten. Hier waren aber doch schon wieder einige Menschen unterwegs, so dass wir wirklich nur kurz hielten und dann zusahen, dieses Hitze-Inferno möglichst hinter uns zu lassen.


Aus der Salzwüste in die schneebedeckten Berge
Danach ging es steil bergauf und wieder bergab. Verblüffend, wie nah die Salz- und Sandwüste und schneebedeckte Berge beieinander liegen. Die Gelegenheit, beides auf ein und demselben Bild einzufangen, hat man wohl nicht allzu häufig. Unser Ziel war am heutigen Tage die Kleinstadt Bishop, die in der Sierra Nevada liegt. Dort kamen wir nach einem Essensstopp bei Subway (30 $) in Lone Pine etwa zwei Stunden nach Verlassen des Death Valley Nationalparks an und ckeckten zunächst in der Travelodge (117 $ für zwei Tage) ein.

Mit kurzer Hose und T-Shirt in den Schnee
Hier hatte es noch immer sehr angenehme 27 Grad, so dass wir die kurze Hose und das T-Shirt anließen und – gutgläubig wie wir sind – in die nahe gelegenen Berge fuhren. Unser Ziel war der eine knappe halbe Stunde entfernt gelegene Lake Sabrina im Inyo National Forest. Wie sehr sich das Wetter in dieser kurzen Zeit erneut verändern würde, damit hatten wir nicht gerechnet! Oben angekommen, hatte es noch Temperaturen um den Gefrierpunkt und der Schnee türmte sich am Straßenrand. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich das dick eingepackte Pärchen, welches wir dort oben trafen, verwundert die Augen rieb und uns ungläubig fragte, wo wir herkommen. „Aus dem Death Valley natürlich!“ – Aufgrund der Eiseskälte hielten wir es nicht länger als ein paar Minuten aus und machten uns – nun bei Schneeregen – auf den Rückweg nach Bishop. Dort gab es noch einen Burrito (40 $), ehe es ins Bett ging. An diesem Abend hatten wir beide Kopfschmerzen, was sicher an den extremen Bedingungen gelegen hat, denen wir ausgesetzt waren.

Unbedingt Getränke mit ins Tal des Todes nehmen
Ein Tipp noch: Gut gekühlte Getränke mit ins Death Valley nehmen. Denn dort gibt es genau eine kleine Tankstelle und einen Getränke-Automat. Und nach der Ausfahrt gen Westen kommt lange gar nix, wo man eine kalte Cola erwerben kann. Mehr Infos zu unserem USA-Roadtrip gibt es hier. Außerdem wollen wir euch diese Karte vom Death Valley Nationalpark nicht vorenthalten:
