
Auf die Ruhe folgt der Sturm – dieser Ausspruch lässt sich durchaus auch auf die Fahrt nach Las Vegas anwenden. Man durchquert auf dem Weg vom Zion Nationalpark eine praktisch menschenleere Wüste, und auf einmal taucht praktisch aus dem Nichts eine Großstadt auf. Nein, eigentlich ist es nicht irgendeine Großstadt, sondern die wohl verrückteste, bunteste, schillerndste und künstlichste Großstadt der Welt.
Die Scheinwelt zog uns in ihren Bann
Im Vorfeld waren wir uns nicht ganz sicher gewesen, ob uns die Spielerstadt in ihren Bann ziehen würde. Nach zwei Tagen vor Ort wissen wir: Sie hat es geschafft! Zwar ist es eine absolute Scheinwelt, aber wenn man sich einmal auf sie einlässt, erliegt man dem Charme von Las Vegas recht bald. Scharen gut gelaunter, friedlich feiernder Menschen, tolle Attraktionen in und vor den Hotels, zahlreiche Shows und Konzerte sowie Milliarden Lichter – das sind einige der Gründe, die Las Vegas so einzigartig machen.

Die Hotels haben viel zu bieten
Im Grunde sind hier die Hotels die Sehenswürdigkeiten. Man darf sich nicht scheuen, einfach hindurch zu laufen und sich überall umzusehen. Das ist nicht nur interessant, das ist auch von den Inhabern genau so gewollt. Die einzelnen Hotels buhlen um die Aufmerksamkeit und Gunst der Touristen und Feiernden. Das lassen sie sich mitunter einiges kosten und bieten kostenlose Attraktionen an, um Gäste ins Casino, an die Bar oder in die Shops zu locken.

Faszinierende Wasserspiele: Bellagio Fountains
Die schönste kostenlose Sehenswürdigkeit war aus unserer Sicht das aufwendige Wasserspiel vor dem Bellagio, die so genannten Bellagio Fountains. Diese sollte man keinesfalls verpassen. Sara wollte hier gar nicht mehr weg. Letztlich haben wir uns acht Durchgänge angeschaut. Weil jedesmal ein anderes Lied lief und die Intensität der Show darauf abgestimmt war, wird es so schnell nicht langweilig.

Täuschend echte Kanäle und ein Vulkanausbruch
Ebenfalls umsonst ist beispielsweise der Vulkanausbruch beim Mirage. Und natürlich der Besuch der täuschend echten Kanäle im Venetian. Wir waren nach Mitternacht dort und mussten zweimal überlegen, wie spät es ist und ob der Himmel nicht doch echt ist. So gut ist die Täuschung. In Wahrheit befindet man sich im Erdgeschoss des Hotels Venetian, wo Gondeln über Wasser-Kanäle fahren und Cafés auf der Piazza zum Verweilen einladen. Irre, diese Scheinwelt! Aber mitreißend.
20 Kilometer Laufleistung pro Tag am Vegas Strip
Darüber hinaus schauten wir uns auch alle weiteren Hotels auf dem 6,4 km langen Strip an. Dafür legten wir pro Tag über 20 km zurück. Man sollte keinesfalls die Wege durch die Hotels unterschätzen. Da kommt einiges zusammen. Dennoch lohnt es sich, überall eine Runde zu drehen und so eine Weltreise im kompakten Format zu unternehmen: Von der tropischen Mandalay Bay zur historischen Ritterburg Excalibur, vom Luxor der Pharaonen zum NewYork NewYork oder nach Paris. Von Venedig zum römischen Ceasars Palace und zum Treasure Island mit seinem Piraten-Image. Dazwischen befinden sich noch Klassiker wie das MGM Grand oder das Flamingo.
Günstige Privat-Suite im MGM Signature
In ersterem hatten wir unsere Unterkunft, genauer gesagt im MGM Signature, wo wir eine Suite im 26. Stock zum Spottpreis von 318 € für zwei Übernachtungen gebucht hatten. Es war für uns auch im Nachhinein die richtige Wahl, denn es liegt fast mittendrin, hat aber kein Casino und bot daher die Möglichkeit, tagsüber abzugammeln und uns ein wenig auszuruhen, ehe es gegen 18 Uhr auf den Strip ging. Im Flamingo verspielten wir jeweils einen Dollar – nur damit wir sagen können, dass wir es getan haben. Hier ein paar Fotos vom MGM, unserer Suite und dem Ausblick vom Balkon. Von dort ist übrigens auch die Nachtaufnahme ganz oben im Artikel gemacht worden.
Wissenswertes und Ausgaben
Was man wissen sollte: Während überall in den USA der öffentliche Konsum von Alkohol verboten ist, ist das in Las Vegas überhaupt kein Problem. Und auch nicht ganz unwichtig. Denn nach zwei, drei Bier waren wir locker genug, um uns endgültig auf alle Verrücktheiten einzulassen. Viel mehr sollte es aber nicht sein, denn es ist selbst nachts knapp 30 Grad heiß. Nun noch die gewohnte Auflistung unserer Ausgaben: Am ersten Tag aßen wir bei KFC (13 $) und gönnten uns eine Coke und ein paar Bier (40 $). Das Valet Parking und Trinkgeld für die Zimmermädchen im MGM Signature schlug mit 12 $ zu Buche. Tags darauf gab es Chicken Tikka Masala (31 $), eine Kleinigkeit bei McDonalds (10 $) und Sketchers für beide (78 $).

Vegas Sign und Outlet Center waren nicht der Knaller
Zum Schluss ein paar kritische Töne: Nicht so begeistert waren wir vom Vegas Sign, wo bestimmt 50 Leute anstanden, um ein Foto zu machen. Auch das Outlet Center im Norden der Stadt war ein Reinfall. Sparen konnte man hier nichts. Deshalb kauften wir später teilweise in der Stadt ein (zu deutlich günstigeren Preisen) und einige Tage darauf in Merced. Da war es noch preiswerter. Also: Den Weg zur Outlet Mall kann man sich getrost sparen. Und nach zwei Tagen war es dann auch gut mit Vegas! Dennoch: Wir würden definitiv beide noch einmal wiederkommen, wenn sich die Chance ergibt. Mehr Infos zu unserem USA-Roadtrip gibt es hier.