Safari-Start im Tsavo Ost Nationalpark

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Durchfahrt verboten! Am Ende unseres Aufenthalts im Tsavo Ost Nationalpark versperrte uns ein 15-köpfiges Löwenrudel den Weg. Gut für uns, denn so konnten wir in Ruhe knipsen.

Nachdem wir uns an den ersten Tagen in Diani Beach einigermaßen erholten, hieß es nun, ganz früh aufzustehen und ein viertägiges Safari-Abenteuer anzugehen. Um 6 Uhr wollte uns Shabani abholen, doch als wir um 5.45 Uhr an der Rezeption ankamen, wartete er bereits auf uns. Mit im Auto waren zwei Schweizer – Jelena und Goran -, kurz darauf holten wir noch Anke aus Regensburg ab, die uns bis zum ersten Zwischenstopp im Tsavo Ost Nationalpark begleitete. Es sollte sich zeigen, dass alle im Vorfeld gehegten Befürchtungen bezüglich der Zusammensetzung der Gruppe falsch waren, denn wir waren eine tolle Truppe.

Über allem liegt der Geruch von verbranntem Plastik

Der Geruch nach verbranntem Plastik war in Kenia allgegenwärtig.
Der Geruch nach verbranntem Plastik war in Kenia allgegenwärtig.

Während der Fahrt zum Buchuma Gate erhielten wir einen ersten Eindruck davon, wie die Kenianer leben. Nachdem wir am ersten Tag bei der Fahrt vom Flughafen nach Diani Beach wegen der Dunkelheit nicht viel gesehen hatten, realisierten wir nun erst so richtig, in welchen Zuständen die Bewohner dieses wunderschönen Landes ihr Dasein fristen. An der Straße reihten sich endlos viele Wellblechhütten und Holzhäuser aneinander und über allem lag der Geruch nach verbranntem Plastik. Die Menschen saßen vor ihren Behausungen und kochten über dem offenen Feuer, liefen an der Straße herum und versuchten den Vorbeifahrenden irgendetwas zu verkaufen. Die Palette reichte von Lebensmitteln bis hin zu Schmuck, Deko und Kitsch.

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Deutlich quirliger und bunter als in Deutschland ist das Leben in Kenia. Fast alles spielt sich auf der Straße ab, Stubenhocker gibt es dort nicht.

Alles war deutlich quirliger und lauter als in Europa und auch die Straßenverhältnisse ließen zu wünschen übrig. In Mombasa ging es unfassbar chaotisch zu: Auf einspurigen Straßen wurde in zweiter und dritter Reihe überholt. Die Fahrbahn teilten sich Motorradtaxis, auf denen manchmal bis zu vier Personen saßen, TukTuks, Autos, Busse, Lkw, Fußgänger und sogar Rinder und Ziegen. Wahnsinn, wie die Leute hier den Überblick behalten! Das folgende Foto zeigt die beste Straße, die wir in dem Land gesehen haben – und Mombasas Wahrzeichen.

Hier entstand eine kurze Lücke im dichten Verkehr. So erhascht man einen Blick auf die beste und breiteste Straße, die wir in Kenia zu Gesicht bekamen.
Hier entstand eine kurze Lücke im dichten Verkehr. So erhascht man einen Blick auf die beste und breiteste Straße, die wir in Kenia zu Gesicht bekamen. Im Hintergrund sind die gekreuzten Elefanten-Stoßzähne, das Wahrzeichen Mombasas, zu erkennen.

Mit Vollgas von Mombasa über den Nairobi Highway nach Voi

Nachdem wir die Eintrittskarten zum Nationalpark bei der zuständigen Behörde abgeholt hatten, ging es raus aus der Großstadt und in Richtung Landesinneres. Hier wurde der Verkehr zwar bald etwas weniger dicht, dafür aber fast noch verrückter. Jeder überholte jeden – notfalls auch in den Gegenverkehr hinein. Da musste immer wieder auch der Straßengraben mitgenutzt werden, damit es nicht knallte! Und das auf der Autobahn zwischen Mombasa und Nairobi, die allerdings auch nur einspurig war. Straßenschilder und Tempolimits? Fehlanzeige! Das hätte aber sowieso wenig gebracht, denn zumindest in „unserem“ Jeep war der Tacho ohnehin kaputt. Apropos kaputt: Das galt auch für meinen Anschnallgurt, den wir unbedingt anlegen sollten. Als ich Shabani sagte, ich würde mich einfach draufsetzen und ob das okay wäre, lachte er nur und meinte: „Klar. Schickt vollkommen. Geht ja nur darum, dass die Polizei nichts mitkriegt.“ Wen interessiert schon die Sicherheit? 🙂

Menschenauflauf bei jedem Zwischenstopp

Einen Zwischenstopp legten wir in der nächsten Kleinstadt ein, um etwas Eis für die Kühlbox zu besorgen – natürlich von einem Jugendlichen am Straßenrand. Anfangs fühlte man sich bei jedem Zwischenstopp etwas unwohl, weil gleich eine Horde Menschen das Auto umlagerte und schaute oder verkaufen wollte. Doch wirklich unsicher war es nie und Shabani schien in jedem Ort genug Leute zu kennen.

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Immer wieder hielten wir an Giftshops an. Glücklicherweise waren die Menschen hier nicht so aufdringlich wie die Beachboys. Man konnte eine kalte Cola kaufen und wurde in Ruhe gelassen.

Danach ging es weiter zu einem Geschenkartikel-Laden am Straßenrand, wo unser Fahrer gemütlich eine kalte Sprite trank und meinte, wir würden hier 20 Minuten Pause machen. Also mussten wir erneut Verkäufer abwehren, ehe es schließlich wenig später in den Tsavo Ost Nationalpark ging. Diese Masche hatte anscheinend System: Auch während der nächsten Tage steuerte Shabani immer wieder Shops und Tankstellen an, wo er die Leute scheinbar kannte. Eine Hand wäscht die andere. Wahrscheinlich bekam er sein Getränk umsonst und bot dafür den Leuten die Gelegenheit, etwas an Touristen zu verkaufen. Aber die waren zumindest nicht so aufdringlich wie die Beachboys

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Während wir noch am Buchuma Gate warteten, konnten wir bereits eine Gruppe Erdmännchen beobachten. Leider waren wir zu fasziniert, um ein Bild zu machen.

Tiere tummeln sich gleich hinter dem Buchuma Gate

Gleich am Eingangsschild des Tsavo-Parks wollte uns ein findiger Verkäufer Hüte andrehen – gegen die Sonne und weil unsere Kappen sowieso bei der Fahrt wegfliegen würden. Wir lehnten dankend ab und schauten stattdessen den flinken Erdmännchen zu, die wenige Meter vor uns über die Straße flitzten. Dann ging es endlich los – und schon eine Minute später überquerten Paviane die staubige Piste hinter unserem Jeep. Yippie, die ersten Bilder im Kasten! Es gibt also tatsächlich Wildtiere hier. Wir waren extrem gespannt, wer uns wohl als nächstes über den Weg laufen würde und wie lange es bis dahin dauern mochte. Und – so viel kann man schon jetzt sagen – unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.

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Wenige Minuten nach der Einfahrt in den Tsavo Ost Nationalpark beobachteten wir begannt diese Szene: Zwei Elefanten kämpften spielerisch an einem Wasserloch miteinander.

Elefanten kämpfen im Wasserloch

Denn als wir noch an Ort und Stelle standen, ließ sich unser erster Elefant blicken. Nur zehn Minuten später entdeckte Shabani mit seinen Adleraugen eine große Antilope am Wegesrand, ehe es erneut Elefanten zu sehen gab. Diesmal sogar eine ganze Gruppe, von denen sich zwei in einem Wasserloch spielerisch bekämpften. Ein anderer kam uns ganz nahe – von oben bis unten mit roter Erde bemalt. Das tun die Tiere in dieser Region als Schutz gegen Mücken und die Sonne, wie uns der Fahrer erklärte.

Giraffen, Zebras, Büffel und Löwen

Im weiteren Verlauf der ersten Pirschfahrt bekamen wir noch Giraffen und Zebras zu sehen. Und – ganz unverhofft und beinahe unentdeckt – zwei Löwen, die unter einem Busch dösten. Auch ein Büffel ließ sich blicken, allerdings in einer etwas größeren Entfernung zum Jeep. Ehe wir zum Mittagessen in unserer Unterkunft – der Lion Hill Lodge – eintrafen, hatten wir noch zig Elefanten und Antilopen sowie einen Sekretär-Vogel gesehen. Deutlich mehr Tiere also, als wir uns im Vorfeld erhofft hatten. So konnte es gerne weitergehen!

Wahnsinnsblick über die Savanne von der Lion Hill Lodge

Die Unterkunft punktete – neben dem freundlichen Empfang durch die Angestellten – mit einem Wahnsinns-Panoramablick über die weite Steppenlandschaft und einem ebenso tollen Pool. Den nutzten wir auch gleich, um uns ein wenig abzukühlen. Das Essen war lecker und auch die Zelte waren gemütlich. Pluspunkte gibt es besonders für die bequemen Betten und den schönen Blick vom Balkon. Etwas gewöhnungsbedürftig war es, dass das Bad nicht vom Rest des Zeltes abgetrennt war, was die großen Geschäfte zu einer Herausforderung werden ließ… 😉

„Höllenritt“ bei der zweiten Pirschfahrt im Tsavo Ost Nationalpark

Am Nachmittag ging es dann gegen 16 Uhr auf die zweite Pirschfahrt. Dabei bekamen wir zunächst einen Büffel aus nächster Nähe zu sehen. Danach ließ sich ein großer Leguan blicken. Plötzlich wurde unser Guide ganz hektisch. Irgendetwas hatte er über Funk gemeldet bekommen. Immer wieder rief er „Kaka, Kaka!“, lachte und plapperte hektisch auf Suaheli drauflos. Statt der erlaubten 40 km/h jagte er nun mit gefühlt mindestens 80 km/h über die staubigen Pisten, schlitterte durch die Kurven und holperte durch Schlaglöcher, dass einem Angst und Bange wurde. Doch hier zeigte sich, dass er wohl jedes Schlagloch im Busch mit Namen kennt. Denn vor den wirklich großen Löchern bremste er schlagartig – um dann wieder selbstmörderisch zu beschleunigen.

Löwen lösen den Jagdtrieb aus

So sahen die Verkehrswege im Tsavo Ost Nationalpark aus. Wir erlebten einen traumhaften afrikanischen Sonnenuntergang.
So sahen die Verkehrswege im Tsavo Ost Nationalpark aus. Wir erlebten einen traumhaften afrikanischen Sonnenuntergang.

Bald erfuhren wir auch den Grund für sein Tun: Ein anderer Fahrer hatte Löwen in der Gegend gesichtet. Nach einer gewissen Zeit kamen wir am Ort des Geschehens an – ebenso wie acht, neun andere Jeeps. Die beiden armen Tiere waren völlig von Fahrzeugen umzingelt, die aber wenigstens einen gewissen Sicherheitsabstand einhielten. Nicht so Shabani, der uns wohl das perfekte Bild liefern wollte und unter großem Krakele an allen anderen vorbei rangierte. Dann hupte er sogar noch, so dass die Löwen ihre Deckung verließen und sich zu uns umdrehten. Dafür fing er sich viele böse Blicke seiner Kollegen ein – was ihn aber nicht zu jucken schien. Am nächsten Tag war auch wieder alles gut.

Er schien tatsächlich so etwas wie eine Legende zu sein. Kein Wunder, nach 30 Jahren als Safari-Guide in seiner Heimat Tansania sowie in Kenia und Ruanda. Wir fanden die Aktion eher nicht so toll. Auf dem Rückweg fingen wir noch tolle Landschaftsbilder mit einem wunderschönen Sonnenuntergang ein und erhaschten einen Blick von unten auf die Lion Hill Lodge, die wirklich majestätisch auf einem Hügel über Voi und Umgebung thront. Abends fielen wir nach dem Essen todmüde ins Bett.

Nicht nur die Tierwelt, auch die Landschaft des Tsavo Ost Nationalparks war traumhaft!
Nicht nur die Tierwelt, auch die Landschaft des Tsavo Ost Nationalparks war traumhaft!

Ein Löwenrudel als Abschiedskomitee 

Auch am nächsten Morgen müssten wir früh aus den Federn kriechen: Um 6 Uhr gab es Frühstück – bei dem wir einen tollen Sonnenaufgang über der Savanne genießen durften. Danach ging es auch schon wieder los! Zunächst lieferten wir Anke bei Shabanis „Schwester“ (wie er sagte) ab. Dabei handelte es sich um einen 1,90 m großen, breitschultrigen Fahrer, der sie wieder mit zurück zur Küste nehmen sollte. Shabani meinte nur, alle hier seien seine Schwestern und Brüder. Der kleine Mann aus Tansania war ohnehin völlig verrückt. So stieg er einmal mitten im Nationalpark aus seinem Jeep und drohte einem anderen Fahrer, der mindestens doppelt so groß war wie er, Prügel an. Dabei hüpfte er mit geballten Fäusten um die Autos herum und forderte ihn auf, auszusteigen und sich einem ehrlichen Kampf zu stellen. Lustiger Kerl!

An einem Wasserloch direkt neben der Straße tummelte sich im kenianischen Tsavo Nationalpark ein Löwenrudel.
An einem Wasserloch direkt neben der Straße tummelte sich ein Löwenrudel.

Ein Löwenrudel versperrt uns den Weg

Kurz darauf folgte einer der absoluten Höhepunkte der gesamten Safari. Wir fuhren bereits in Richtung Ausgang des Tsavo Nationalparks, als unser Guide plötzlich eine Vollbremsung hinlegte. Der Grund: Auf der Straße hatte es sich ein Löwenrudel gemütlich gemacht. Und das Beste: Niemand anderes war weit und breit zu sehen. Selbst wenn wir gewollt hätten – wir hätten hier keinesfalls weiterfahren können. Die Tiere ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und blieben einfach liegen. Und es kamen immer mehr herbei. Am Ende waren es 15 Löwen, die sich um uns herumtrieben. Einige am Wasserloch, einige auf der Straße. Ein paar tollten herum und balgten sich. Einer hatte einen Mungo im Maul, den er wohl gerade gerissen hatte, und verteidigte seine Beute gegen den Rest des Rudels. Es waren tolle Momente, die wir hier erleben durften.

Selbst als wir etwa eine Viertelstunde später weiterfahren wollten, machte das Rudel keine Anstalten abzuhauen. Inzwischen hatten sich weitere Autos eingefunden, die Shabani über Funk von seiner Sichtung unterrichtet hatte. Er musste sogar langsam auf die Löwen zurollen, damit sie uns Platz machten. Diese Augenblicke werden wir sicherlich nie vergessen! Ein letzter Elefant mit Baby verabschiedete uns schließlich aus dem Tsavo Ost Nationalpark und wir fuhren weiter gen Amboseli.

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Danach hieß es Abschied nehmen vom Tsavo Ost Nationalpark. Als Verabschiedungskomitee erschien ein Elefant mit Nachwuchs.

Die Menschenfresser von Tsavo

Bei der Ausfahrt aus dem Nationalpark erzählte uns Shabani, wie sehr die Chinesen derzeit in wichtige Verbindungsstraßen und Eisenbahnlinien investieren. Danach kamen wir auf die menschenfressenden Löwen aus Tsavo. Er berichtete, dass es nicht nur den verfilmten Vorfall gegeben habe, sondern auch weitere. So zeigte er uns eine stillgelegte Tankstelle an der Autobahn. Hier soll es immer wieder zu Angriffen gekommen sein. Mehr als ein unbedarfter Mensch, der auf die Toilette ging, wurde von den Löwen überrascht und ins nahe Gebüsch verschleppt. Gegenüber befand sich ein Hotel, welches ebenfalls am verfallen war. Auch die wenigen Menschen, die am Rande des Nationalparks lebten, mussten umgesiedelt werden, um weitere Attacken zu vermeiden. Schließlich wurden sämtliche Löwen, die Menschenfleisch gekostet hatten, abgeschossen. Seitdem hat es keine weiteren Vorfälle mehr gegeben.

Leoparden gefährlicher als Löwen

Darüber hinaus berichtete uns Shabani, dass Leoparden weitaus gefährlicher seien. Vor denen habe er wirklich Angst. Wenn links ein 20-köpfiges Löwenrudel sei und rechts ein Leopard, würde er ohne zu zögern in Richtung der Löwen laufen. Leos würden ohne Vorwarnung und fast immer angreifen. Vor allem, wenn man ihnen den geöffneten Mund zeige. Dies sei eine Herausforderung für sie. Ein Kollege habe das mal versucht – und der Leopard sei außer sich vor Wut gegen die Scheibe des Jeeps gesprungen. Gegen diese Tiere habe man als Mensch null Chance.

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Die Gespräche kreisten während der Weiterfahrt nach Amboseli und die Menschenfresser von Tsavo und die Gefährlichkeit der unterschiedlichen afrikanischen Raubtiere.

Löwen hingegen seien soziale Tiere, die manches erst in der Gruppe „besprechen“ würden. Es habe einmal einen Vorfall mit einem Freund, der ebenfalls Safari-Fahrer ist, gegeben. Dieser habe ihn angerufen, weil er mit einem Motorschaden liegengeblieben sei – in unmittelbarer Nähe zu ein paar Löwen. „Shabani, was soll ich machen?“, habe er gefragt. Daraufhin sei er hingefahren und hätte gesagt: „Kein Problem, ich kümmere mich darum.“ Vor Ort hat er seinem Kumpel dann erklärt, er solle auf ein Zeichen hin schnell aussteigen und zu ihm ins Auto kommen. Daraufhin machte Shabani die Tür auf und ging unter Armwedeln und Schreien auf die Löwen zu. Die verdrückten sich zunächst und hielten in der Nähe Rat, wie man mit dieser Kreatur verfahren solle. In der Zeit sprangen beide Männer in Shabanis Jeep. Nur wenige Sekunden später seien die Löwen fertig gewesen mit  dem Beratschlagen und zurückgekehrt. Diese Sekunden – so erklärte er uns – habe man bei Leoparden nicht. Ob die Geschichte wahr ist oder nicht – schwer zu sagen. Zuzutrauen wäre es ihm jedenfalls…

Große Armut und schlimme Unfälle

Danach verfielen wir in Schweigen. Sara und Jelena dösten, Goran und ich schauten aus dem Fenster. Am Straßenrand tummelten sich zahlreiche Paviane, die sich offenbar von aus dem Fenster der Autos und Lkw geworfenem Müll ernährten. Immer wieder tauchten kleine Dörfer oder einzelne Behausungen auf und überall – selbst kilometerweit von der nächsten Ortschaft entfernt – waren Menschen an der Straße unterwegs. Wieder machten mich die Kontraste nachdenklich und ein wenig traurig. Hier waren wir, die als Weiße mit einem fetten Jeep durch die Gegend brausten und abends in luxuriösen Unterkünften schliefen. Dort waren die Einheimischen, die in ärmlichen Verhältnissen leben und um das tägliche Überleben kämpfen. Schwer verdaulich!

Auch zwei schwere Verkehrsunfälle sahen wir, bei denen garantiert niemand überlebt haben konnte. Ein weiteres Zeichen dafür, wie gefährlich der Straßenverkehr in Kenia ist. Shabani jedenfalls überholte weiter fleißig alles und jeden, um uns schnell ans Ziel zu bringen. Trotzdem zog sich die Fahrt schier endlos in die Länge. Fünf Stunden waren es am Ende, die wir bis zum Amboseli Nationalpark benötigten. Wie es dort weiterging, erfahrt ihr im nächsten Blog-Eintrag.

8 Kommentare zu „Safari-Start im Tsavo Ost Nationalpark

  1. Ja, das ist echt schlimm! Und auch zu sehen, wie die Menschen dort teilweise leben müssen, war hart. Umso wichtiger, als Urlauber Geld in diese Länder zu bringen.

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  2. Das ist wirklich genau so, wie man sich das vorstellt! 🙂 Wir sind im Sommer in Südafrika und Namibia – zwar etwas andere Ecke – aber ein paar der Bilder werden isch am Ende hoffentlich ähneln! Danke fürs Vorfreude machen! 🙂

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  3. Hallo Ihr Lieben,
    wow, was für eine tolle Safari ihr gemacht habt. Meine erste Safari in Tansania war auch sehr reich an Tieren. Seitdem hat mich der Afrika-Fernweh-Virus so sehr gepackt, dass wir kommenden Sommer nach Kenia reisen werden. Zwar in eine andere Ecke, aber es wird bestimmt wieder toll. Euer Artikel ist euch sehr gut gelungen.

    Liebe Grüße, Selda

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