Diesen Urlaub hatten wir – wie so oft – richtig nötig. Die letzten Wochen waren wirklich anstrengend gewesen. Und so brachen wir voller Vorfreude auf – ein wenig getrübt durch Saras „SSSS“-Status auf dem Flugticket. Dies zieht bei Reisen in die USA verstärkte Kontrollen nach sich, stellte sich aber als halb so wild heraus wie befürchtet. Es ist ja super, dass gut kontrolliert wird – im Sinne aller ehrlichen Reisenden. Nach einem knapp zehnstündigen Direktflug landeten wir schließlich am 2. November 2019 gegen 18 Uhr Ortszeit in Miami. Die Kontrollen am dortigen Flughafen zogen sich ein wenig in die Länge, was vermutlich mit der Maschine zu tun hatte, die gerade aus dem Mittleren Osten gelandet war. Nach einer Stunde kamen wir aber beim Homeland Security Beamten an, der uns recht schnell passieren ließ.
An diesem Abend organisierten wir nur noch den Mietwagen (wobei der erste einen Motorschaden hatte, was zum Glück noch vor Ort festgestellt wurde) und fuhren nach Homestead. Leider führte uns das Navi in die Irre, aber mittels der zuverlässigen App „maps.me“ fanden wir schließlich das Best Western Getaway to the Keys (60 € / Nacht) in Florida City, welches unser Heim für die nächsten beiden Tage war. Auch wenn die Wohngegend nicht die Beste war, bot das Motel alles, was man für diesen Preis erwarten konnte. Gebucht hatten wir es aufgrund der guten Lage zum Everglades Nationalpark und zu den Florida Keys, unseren ersten Zielen. Unser erstes Fast-Food nach der Rückkehr in die USA nahmen wir für 19 $ beim direkt benachbarten Pollo Tropical ein.

Aufgrund der Zeitverschiebung wachten wir am nächsten Morgen recht früh auf. Nachdem wir bei Walmart für 59 $ Snacks, Obst und jede Menge Getränke sowie Sonnenschutzmittel eingekauft hatten, fuhren wir in die Everglades. Der Südeingang des Nationalparks befindet sich rund 30 Minuten von Florida City entfernt. Wir hofften (und waren nach anderen Reiseberichten fast sicher), dass wir hier Alligatoren ohne Ende in freier Wildbahn sehen würden. Aber unsere Erwartungen wurden enttäuscht – obwohl wir fast alleine den Anhinga Trail sowie den Gumbo Limbo Trail laufen durften. Außer einer Schildkröte, ein paar Vögeln und jeder Menge Geier, die unseren Mietwagen mit ihren scharfen Krallen malträtierten, ließ sich kein Tier blicken. Also fuhren wir weiter zum Flamingo Visitor Center. Ein Weg, der sich nicht wirklich lohnte, denn auch hier gab es nichts Spektakuläres zu sehen.


Auf dem Rückweg nahmen wir noch den Pa-hay-okee-Aussichtsturm und das Ernest F. Coe Visitor Center mit. Hier sahen wir dann tatsächlich unseren ersten Alligator – allerdings ein Baby und im Teich gleich neben dem Besucherzentrum, was das Erlebnis für uns doch etwas schmälerte. Danach verließen wir die Everglades deutlich früher als geplant. Fazit: Plant lieber einen Tag mehr für den Nordteil des größten Sumpfgebietes Nordamerikas ein. Diesen Ausflug würden wir nicht noch einmal unternehmen. Ihr findet hier viele Graslandschaften, Seerosenteiche und Boardwalks, aber keine Wildnis und prickelnde Natur.


Nach einem schnellen Imbiss bei KFC (11 $) entschieden wir uns dazu, in Richtung Miami zu fahren. Schöne und nicht überlaufene Strände und ausgedehnte Parkanlagen gibt es auf Key Biscayne, einer südlichen vorgelagerten Insel. Kleiner Bonus: Wenn ihr über die Brücke fahrt und nach der Mautstelle gleich rechts abbiegt, kommt ihr zu einem kleinen Parkplatz unter der Brücke. Von hier habt ihr eine tolle Sicht über das Meer auf die Skyline von Miami. Bei uns war es leider ziemlich bewölkt, aber sonst ein cooler Platz! Der Nachteil: Man kann diesen Stopp nur auf dem Hinweg einlegen und muss – wenn man noch nach Key Biscayne möchte – zweimal Maut zahlen. Aber das waren nur ein paar Dollar, so dass wir uns dazu entschieden, dies in Kauf zu nehmen.

Wir blieben etwa eine Stunde auf Key Biscayne, spazierten am Strand und im Park, genossen die Sonne, nachdem es aufgeklart war, und fotografierten die farbenprächtigen Pfauen, die sich dort herumtrieben. Danach zog es uns zurück zum Hotel. Wir kamen bei Einbruch der Dunkelheit dort an (was so weit im Süden bereits gegen 17.30 Uhr der Fall war) und kauften uns noch schnell zwei kühle Softdrinks im Pollo Tropical (6 $). Dann ging es ins Bett, um ausgeruht für die Keys zu sein.