In rund zwei Monaten geht es endlich nach Südafrika. Eigentlich wollten wir schon längst dort gewesen sein, doch als es vor zwei Jahren konkret wurde, kam spontan etwas dazwischen. Daher führten uns die Reisen 2018 an die Westküste der USA und nach Kenia, unserem Südafrika-Ersatz. Die Reisen waren beide super. Dennoch freuen wir uns jetzt wie Bolle auf die Tour durch die Heimat von Nelson Mandela. Man liest immer wieder, das Land am Kap sei so vielfältig, dass es mit dem Slogan „Die Welt in einem Land“ beworben wird. Zurecht? Noch wissen wir es nicht, aber wir werden es bald erfahren… Leider haben wir für die Erkundung nur zwei Wochen Zeit. Daher gilt es, eine möglichst optimale Planung aufzustellen. Diese wollen wir hier mit euch teilen. Ende März gleichen wir dann ab, ob sich die Reise so umsetzen ließ, was wegfiel oder dazukam und ob wir beim nächsten Mal alles anders machen würden.
Die beste Reisezeit
So etwas wie die beste Reisezeit für Südafrika gibt es leider nicht. Zu groß ist das Land, zu vielfältig die Landschaftsformen. Wir werden uns vorwiegend in der Kap-Region aufhalten. Weil die Jahreszeiten prinzipiell genau umgekehrt wie unsere sind, ist dort von Dezember bis Februar Sommer – und damit Hauptsaison. Zu Beginn des Jahres haben auch die Einheimischen Ferien, sodass wir diese Zeit meiden wollten. Auf gutes Wetter zu verzichten kam aber genauso wenig in Frage. Daher entschieden wir uns für Anfang März als Reisezeit. Dieser Monat ist vergleichbar mit unserem September. Es ist also noch schön warm, aber die Mehrzahl der Urlauber sind verschwunden und die Preise sinken wieder. Außerdem geht die Sonne erst gegen 19 Uhr unter, sodass ausreichend Zeit für Unternehmungen bleibt.
Die Kosten
Südafrika ist kein so billiges Reiseziel wie weite Teile Südostasiens oder Mittelamerikas. Dennoch ist ein Urlaub dort nach unseren Recherchen erschwinglich. Aufgrund der großen Distanz sind die Flugtickets nicht ganz billig. Wir zahlen zusammen für einen Swiss/Austrian-Flug mit jeweils einem Zwischenstopp in Zürich bzw. Wien 1.381 € – also kostet ein Flugticket nach Südafrika knapp 700 €. Dafür sind die Mietwagen in Kapstadt umso günstiger zu haben. Für unseren Toyota Corolla müssen wir für 15 Tage nur 218,50 € berappen. Für die Unterkünfte zahlen wir 1.460 €. Das geht deutlich günstiger, aber natürlich auch teurer. Preistreiber sind die Übernachtungen in Camps Bay sowie in mehreren Nationalparks. Gebucht haben wir über SanParks sowie booking.com. Die Spritkosten haben wir mit 215 € berechnet, für Eintritte werden rund 300 € fällig. Somit kostet der zweiwöchige Südafrika-Urlaub für zwei Personen etwas mehr als 3.500 €. Die Verpflegung kommt noch hinzu. Restaurants sind vergleichsweise günstig, aber als Selbstversorger bestehen natürlich dennoch Einsparpotenziale.
Die Route
Nicht jeder teilt unsere Leidenschaft für Roadtrips bzw. das Kilometerfressen. Wir haben im Laufe der Jahre festgestellt, dass uns Autofahren deutlich weniger zu stressen scheint als andere. So wie es aussieht werden wir in 15 Tagen rund 2.700 km zurücklegen. Das ist im Vergleich zu manchen bisherigen Trips in den USA oder Europa durchaus nicht viel. Mal sehen, ob wir uns in Südafrika halbwegs auf die Ansagen von google-maps verlassen können…
Nach Rücksprache mit einigen Experten aus einem Südafrika-Forum haben wir uns diesmal dafür entschieden, öfters mal zwei Tage in der gleichen Unterkunft zu verbringen und nehmen dafür zwei längere Fahrstrecken in Kauf. Von einem zunächst empfohlenen (und geplanten) Inlandsflug zwischen Port Elizabeth und Kapstadt nahmen wir hingegen Abstand, da sich dies aus unserer Sicht nicht großartig lohnt. Wenn man die Fahrzeit von etwas mehr als 8 Stunden gegen einen Flug von 2 Stunden plus Wartezeit, Rückgabe und Neuanmietung eines Autos rechnet, erscheint uns die Zeitersparnis im Vergleich zum Planungsaufwand zu gering. Dann sehen wir lieber mehr vom vorbeifliegenden Land… Denn wichtig war uns ohnehin, nicht nur die klassische Garden Route zu erkunden, sondern auch einen Abstecher in die Karoo zu machen. Aber genug der Vorrede – hier ist unsere Strecke:
- Abflug in Frankfurt
- Ankunft in Kapstadt und Stadt erkunden
- Das Kap der guten Hoffnung
- Tafelberg und Weiterfahrt in die Karoo
- Valley of Desolation
- Mountain Zebra Nationalpark
- Mountain Zebra Nationalpark und Addo Elephant Park
- Addo Elephant Nationalpark
- Addo Elephant Nationalpark und Tsitsikamma Nationalpark
- Tsitsikamma Nationalpark
- Plettenberg Bay und Wilderness
- Knysna, Sedgefield und Wilderness
- de Hoop Nature Reserve
- Kap Agulhas und de Kelders
- Betty’s Bay und Kogelberg Nature Reserve
- Muizenberg Beach und Rückflug
- Ankunft in Frankfurt
Tag 1: Abflug in Frankfurt
Heute geht es endlich los! Mittags starten wir am Freitag, 6. März, in Neunkirchen bei Siegen, um die einstündige Fahrt zum Frankfurter Flughafen anzutreten und rechtzeitig um 16.25 Uhr abzuheben. Zunächst geht es mit Lufthansa nach Zürich. Von dort fliegen wir mit Swiss Air weiter nach Kapstadt. Gut, dass wir einen Nachtflug erwischt haben, denn so kommen wir am nächsten Morgen in aller Frühe in Cape Town an und haben den ganzen Tag vor uns. Hoffentlich können wir an Bord etwas schlafen…
Tag 2: Kapstadt erkunden (71 km)
Nachdem wir am Samstag, 7. März, um 6.45 Uhr planmäßig in Kapstadt gelandet sind, nehmen wir unseren Mietwagen in Empfang und machen uns auf den 45-minütigen Weg zum Bloubergstrand (Derdesteen, Cape Farms, Blaauwberg Nature Reserve) nördlich von Cape Town. Dort lassen wir uns eine Stunde lang den Wind um die Ohren wehen, genießen einen ersten Blick auf den Atlantik und den Tafelberg und werden richtig wach. Von dort ist es nicht weit zur V&A Waterfront, dem touristischen Zentrum von Kapstadt. Etwa eine halbe Stunde dauert es bis zum Breakwater Boulevard, wo es einige Parkplätze und Parkhäuser gibt. Hier werden wir etwas essen (z.B. bei Anat). Zwei Stunden später machen wir uns auf den zehnminütigen Weg nach Bo Kaap (100 Shortmarket Street). Lange muss man sich hier nicht aufhalten, aber die knallbunten Häuser sind mit Sicherheit ein Foto wert.
Wiederum zehn Minuten später befinden wir uns über der Stadt, genauer gesagt auf dem Signal Hill (Signal Hill Road). Von dort bietet sich ein spektakulärer Blick auf die Metropole sowie den benachbarten Table Mountain. Wir schlendern ein wenig umher und machen uns dann wieder auf den Weg. Weit ist es nicht: Der Parkplatz am benachbarten Bergmassiv, dem Lions Head befindet sich nur rund fünf Autominuten entfernt. Da es keine Adresse gibt, orientieren wir uns an den Schildern in Richtung Camps Bay und halten am Vida e Caffe, einer Imbissbude auf halbem Weg zwischen Signal Hill und Camps Bay. Wir stellen das Auto am Straßenrand ab und nehmen die rund 2 km Wanderung in Angriff, die steil auf den Lions Head hinaufführt. Der sich bietende Blick ist spektakulär und entschädigt mit Sicherheit für die Mühen des Aufstiegs. Nun neigt sich der Nachmittag langsam dem Ende entgegen und wir steuern das Primi Seacastle in Camps Bay an (15 Victoria Road). Falls wir Lust haben, können wir einen Schlenker über die M6 an der Küste Richtung Kapstadt-Zentrum fahren. Dort – unmittelbar am nördlichen Ortsende von Camps Bay – hat man einen tollen Blick auf den Strand und das dahinter liegende Tafelbergmassiv. Nun neigt sich ein erster, ereignisreicher Tag seinem Ende entgegen. Essen könnten wir z.B. bei Dizzy’s. Das Restaurant liegt etwa 650 m in südlicher Richtung vom Hotel entfernt und bietet sehr gute Burger für unter 10 €.
Tag 3: Das Kap der guten Hoffnung (127 km)
Am Morgen des 8. März geht es in aller Frühe los zum Kap der guten Hoffnung. Da Sonntag ist, erscheint es doppelt wichtig, spätestens um 8.30 Uhr aufzubrechen, um den Massen zu entgehen. Bereits nach 20 Minuten gelangen wir am Chapmans Peak Drive an. Dies ist eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Sie ist mautpflichtig (5,90 €). Hier nehmen wir uns ein wenig Zeit für Stopps, sodass wir gegen 9.30 Uhr am Noordhoek Beach ankommen (96 Beach Road, Noordhoek). Vor Ort genießen wir den unendlich langen Strand, ehe wir uns auf den Weg nach Simon’s Town machen, wo wir in der 17 Kleintuin Road parken. Von dort gehen wir zu Fuß zur Pinguinkolonie am Boulders Beach (8,95 €). Rechtzeitig zum Mittagessen kehren wir zum Parkplatz zurück. An der Seaforth Road ganz in der Nähe befindet sich das Seaforth Restaurant. In dem Imbiss mit Meerblick gibt es leckere Burger für 7 €.
Dann liegt wieder eine 35-minütige Fahrt zum Kap (10,60 €) vor uns. Am Cape Point kann man nahe dem Leuchtturm parken und die restlichen 750 m bequem zu Fuß zurücklegen. Danach bieten sich zwei Möglichkeiten: Entweder wir laufen von dort zum Kap der guten Hoffnung (4-5 km) oder wir fahren mit dem Auto dorthin. Egal wie: Ein Spaziergang über die Klippen muss sein. Erstens bietet sich nur so eine spektakuläre Sicht auf das sturmumtoste Kap, andererseits sollte man sich den Días Beach zwingend anschauen – oder gar hinabsteigen. Am späten Nachmittag geht es dann zurück ins Primi Seacastle Hotel. Die Fahrt dauert rund 1:15 Std. Essen könnten wir beispielsweise im 200 m entfernten Mantra Café, welches direkt an der Hauptstraße liegt und sehr gut bewertete Menüs zum Preis von circa 15 € bietet.
Sollte der Tag noch immer nicht ausreichend gefüllt sein, könnten wir auf dem Rückweg am Buffels Bay Beach halten. Dieser liegt etwa zehn Minuten vom Kap entfernt auf dem Rückweg. Auch eine Wanderung auf dem rund 5 km langen Chapman’s Peak Hiking Trail soll toll sein. Der Startpunkt liegt etwa in der Mitte des Chapman’s Peak Drive.
Tag 4: Tafelberg und Weiterfahrt in die Karoo (174 km)
Am Montag, 9. März, entscheidet das Wetter: Liegt das Tischtuch auf dem Tafelberg? Dann haben wir Pech, denn eigentlich wollten wir auf den Gipfel wandern. Startpunkt des Platteklip Gorge ist an der Tafelberg Road nahe der Seilbahn. Parken kann man entlang der Straße, die Distanz vom Hotel beträgt sechs Kilometer. Für Auf- und Abstieg sollte man sich mindestens vier Stunden Zeit nehmen. Falls der Hike nicht möglich ist, haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir holen eine Aktivität vom Vortag nach oder wir fahren gleich in Richtung Karoo. Unsere Unterkunft ist das zwei Stunden vom Tafelberg entfernte Karoo Hotel 1 Village (R318, de Doorns). Unterwegs bietet sich ein (verspätetes) Mittagessen in Paarl an: Entweder im Moksh Indian (2 Pastorie Ave, Esterville, Paarl) oder im Cattle Baron Steak (Pontac Manor Estate, 16 Zion St, Hoog-En-Droog, Paarl). Bei frühzeitiger Ankunft wäre eine Sunset-Safari im Aquila Game Reserve denkbar (R46, Touws River). Sie kostet 123 €, startet um 15 Uhr und dauert bis 18 Uhr. Auch wenn manche Bewertungen aussagen, dass es sich eher um einen übergroßen Zoo handelt, hat man exzellente Chancen auf Sichtungen von Löwen und Nashörnern. Das Abendessen können wir direkt im Hotel 1 einnehmen.
Tag 5: Valley of Desolation (549 km)
Nun liegt die längste Etappe vor uns: fünf Stunden dauert die 508 km lange Fahrt nach Graaff-Reinet. Es geht durch die Karoo-Halbwüste. Unterwegs gibt es nicht viel zu sehen und so hoffen wir, gegen 13 Uhr zum Mittagessen im Our Yard Restaurant zu sitzen (50 Somerset St). Dort gibt es z.B. Burger für 7 € und die Bewertungen sind top. Anschließend liegt eine 30-minütige Fahrt ins Valley of Desolation (28,75 €) vor uns (Navi: R63, Graaff-Reinet Richtung Murraysburg). Die bizarre Bergformation bietet tolle Fernsichten – etwa am Toposcope Viewpoint oder am Craig Lizard Trail. Nach anderthalb Stunden (also gegen 16 Uhr) geht es weiter zur 20 Minuten entfernten Camdeboo Game Viewing Area. Zur Anfahrt müssen wir dort, wo wir zum Valley of Desolation von der R63 abgebogen sind, links in Richtung Murraysburg abbiegen. Nach etwa 3 km befindet sich linker Hand das Gate. Der Eintritt ist im Valley-of-Desolation-Preis enthalten. Auf der 10 km langen Schotterpiste kann man allerlei Tiere beobachten. Hierfür benötigen wir circa 1 Stunde. Auf der anderen Seite geht es wieder raus. Danach folgen die letzten 40 Minuten zum Queen Manor Boutique Guesthouse (23 Queen St) in Graaff-Reinet. Ankunft wäre also planmäßig um 18 Uhr. Abendessen könnten wir im Zentrum, beispielsweise bei KFC oder in einem der Restaurants.
Tag 6: Mountain Zebra Nationalpark (175 km)
So früh wie möglich soll es heute aus den Federn gehen, denn es steht eine Safari auf dem Programm. Im anderthalb Stunden entfernten Mountain Zebra Nationalpark (25,75 €) bei Cradock wollen wir einen Tag lang die Natur und Tierwelt Südafrikas erkunden. Zuvor jedoch sollten wir einen Supermarkt ansteuern und uns mit einigen Nahrungsmitteln für die nächsten Tage eindecken (Getränke, Grillzeug und Frühstück). Danach beginnt das Safari-Abenteuer auf dem 8 km langen Ubjeane Loop im Norden des Parks. Hier ist der Busch relativ dicht. Am Morgen lassen sich Erdmännchen beobachten. Dem Vernehmen nach kommen hin und wieder Löwen zum See und auch die Geparden, die sich zumeist am 4×4-Sonnenrust-Trail aufhalten, lassen sich gelegentlich dort blicken. Danach biegen wir auf die ersten 6,5 km des Kranskop Loops ab. Dieser liegt in der Nähe des Camps und ist gebirgig. Entsprechend toll sind die Fernsichten. Hier kreisen Adler durch die Lüfte und es gibt ein schönes Flusstal. Weite Ebenen und Steppenlandschaften bietet der 12,5 km lange Rooiplat Loop im Westen. Hier grasen viele Zebras und Antilopen. Danach endet die Safari im Mountain Zebra National Park mit dem zweiten Teil des Kranskop Loop (18,5 km). Gegen 19 Uhr müssen wir spätestens im Camp sein, da der Check-In nur von 14 bis 19 Uhr möglich ist. Eine Übernachtung im CO2-Cottage kostet 86,25 €. Wenn die Sonne noch nicht untergegangen ist, könnten wir den Imbila (1 km) oder Black Eagle (2,5 km) Trail erwandern. Beide Wege zweigen beim Swimmingpool ab.
Tag 7: Mountain Zebra Nationalpark (242 km)
Gegen 8.30 Uhr startet am Main Camp das Geparden-Tracking (50,50 €). Die Unternehmung dauert circa vier Stunden. Mit einem Ranger begeben wir uns auf die Spuren der Geparden und können – wenn alles gut geht – zu Fuß bis auf wenige Meter an die Raubkatzen herankommen. Zur Mittagszeit fahren wir gemütlich aus dem Park heraus. Entweder nehmen wir uns hier noch eine Stunde Zeit für Tierbeobachtungen oder wir fahren direkt in den Addo Elephant Park (72,30 € Eintrittsgebühr für zwei Übernachtungen). Diesen erreichen wir in zweieinhalb Stunden. Vor Ort sollten wir zunächst im HL2-Rondavel im Maincamp einchecken (117 € pro Nacht) und danach noch die verlängerten Gate-Zeiten ausnutzen und den Domkrag Dam ansteuern: Übernachtungsgäste dürfen sich von 5.30 bis 18.30 Uhr im Park aufhalten. Die kleine Runde ist knapp 10 km lang. Nach unserer Rückkehr ins Camp könnten wir noch zum Underground Hide mit dem beleuchteten Wasserloch laufen oder die Ausstellungen im Visitor Center besichtigen.
Tag 8: Addo Elephant Park (92 km)
Oh, oh – Freitag, der 13. und dann noch auf Löwenjagd. Das kann ja was werden… Egal, wir brechen um 5.30 Uhr pünktlich zur Öffnung der Gates auf, damit wir möglichst viel vom Addo Park sehen können. Auf dem 17,5 km langen Gorah Loop sollen sich rund um das Carol’s Rest Wasserloch öfters Löwen aufhalten. Dort soll es auch besonders viele tolle Fotomöglichkeiten geben. Nach einem Stopp am Zuurkop Lookout Point biegen wir auf den Ngulube Loop ab, der 18 km entfernt liegt und an sich 17 km lang ist (inklusive Vukani Loop). Auch hier wurde der König der Tiere häufig angetroffen. Insgesamt ist der Südteil weniger touristisch als die Gegend rund um das Main Camp. Ganz im Norden, in den Zuurberg Mountains, leben einige wenige Leoparden. Dort ist es landschaftlich schön und es gibt, circa 20 km vom Camp entfernt, zwei Hiking Trails (2 und 8 km). Am Nachmittag kehren wir über Harvey’s Loop (16 km), Spekboom Hide (9 km entfernt) und Harpoor Dam Loop (14 km), auch als „Elefantentränke“ bekannt, zum Rondavel zurück. Zur Erinnerung: Um 18.30 Uhr schließen die Gates. Jede Überschreitung dieser Zeit wird mit drakonischen Geldstrafen belegt.
Tag 9: Addo Park und Tsitsikamma (259 km)
Haben wir bereits genug vom Safari-Feeling? Dann könnten wir ausschlafen, den Park am Main Entrance beim Camp verlassen und gleich Storms River ansteuern. Die favorisierte Variante wäre es allerdings, ab 6 Uhr durch den Park in Richtung Mathyolweni Gate zu fahren und dabei jene Punkte anzusteuern, die wir am Vortag nicht geschafft oder die uns besonders gut gefallen haben. Die Distanz beträgt auf direktem Wege 37 km.
Planmäßig verlassen wir den Addo Elephant Park um 11 Uhr und machen uns dann auf den zweieinhalbstündigen Weg zum Storms River Mouth Restcamp (Navi: Garden Route National Park, Humansdorp). Unterwegs essen wir am Wegesrand eine Kleinigkeit. Wir sind also kurz nach Mittag dort und haben ausreichend Zeit, in unserer HC2-Hütte am Meer (133 € pro Nacht) einzuchecken. Gegen 14.30 Uhr könnten wir den 6 km langen Waterfall Trail erwandern, um den Besuchermassen aus dem Weg zu gehen. Rund drei Stunden sind hierfür zu veranschlagen, wenn wir mit dem Auto zum Startpunkt westlich vom Camp fahren. Sonst sind 3 km extra zu bewältigen. Es geht über Felsen am Meer entlang. In der Mitte lohnt sich ein Stopp an den Guano Caves. Nach der Rückkehr ins Camp kurz vor Einbruch der Dunkelheit gönnen wir uns ein Abendessen – entweder grillend an der Unterkunft oder im benachbarten Restaurant.
Tag 10: Tsitsikamma
Das Auto bleibt am heutigen Sonntag, 15. März, stehen. Weil Wochenende ist und wir an einem sehr beliebten Ort sind, machen wir uns frühzeitig auf die Socken. Nur 2 km lang ist der Storms River Mouth Trail, der zur weltbekannten Hängebrücke führt. Anschließend könnten wir den Lookout Trail dranhängen. Dieser führt weiter zu einem Aussichtspunkt auf der anderen Seite hoch über der Brücke. Der Blick über die Küstenlandschaft soll sensationell sein! Egal wie sehr wir trödeln: Zum Mittagessen sind wir zurück im Camp! Dieses nehmen wir wahlweise im Restaurant oder auf der eigenen Terrasse ein. Danach chillen wir ein bisschen, fahren selbst mit „Kayak und Lilo“ in die Schlucht bei der Brücke hinein (2,5 Stunden, 80 €) oder lassen uns von einem Motorboot dort hinschippern (45 Minuten, 14 €). Es ist also ein eher entspannter Tag – hoffentlich ohne die ganz großen Besuchermassen im Park.
Tag 11: Plettenberg Bay (163 km)
Wir sollten gegen 9 Uhr aus dem Storms River Mouth Restcamp wegkommen, denn das Sightseeing-Programm ist prall gefüllt. Der erste Stopp steht bereits nach 30 Minuten an: Die vor allem fürs Bungee-Jumping berühmte Bloukrans Bridge dient als Fotomotiv. Etwa 600 m vor der Überquerung der Brücke biegen wir rechts ab ins Tsitsikamma Khoisan Village, fahren bis zum Ende durch und parken bei „Face Adrenalin“. Von dort bietet sich ein schöner Blick auf die Brücke (Navi: Bloukrans River Bridge, Tsitsikamma, Plettenberg Bay).
Der nächste Halt ist nur rund 15 Minuten später am Nature’s Valley, einem malerischen Strandabschnitt an der Garden Route. Hier nehmen wir uns zwei Stunden Zeit für eine 2-km-Wanderung zum Pig’s Head Aussichtspunkt. Dieser befindet sich am Ende der Lagune. Wir parken am Ende der Straße (Navi: 388 Lagoon Drive, Nature’s Valley), laufen über den Lagunenstrand zum Meer und biegen nach einem Felsvorsprung auf den versteckten Pfad ein, der durch Baumbestand nach oben führt. Eine Alternative oder Ergänzung ist der „Nature’s Valley Lookout“ auf der anderen, westlichen Seite des Strandes (Navi: 134 St Michaels Ave, Nature’s Valley).
Erneut müssen wir uns nur 30 Minuten hinter das Steuer setzen, um Plettenberg Bay zu erreichen. Unterwegs könnte man auch noch in Keurboomstrand anhalten, wo es schöne Strände zu bestaunen gibt. Geplant ist dies allerdings nicht, damit wir um 12.30 Uhr in Plett ankommen (Navi: Central Beach, Hopwood St, Plettenberg Bay). Dann können wir gleich im benachbarten Restaurant „The Fat Fish“ essen. Fish & Chips kann man hier für 7,75 € erstehen. Ein alternatives Restaurant könnte „Full Circle Plett“ sein (Navi: 82 Longships Dr, Plettenberg Bay). Wir können ein wenig durch die Kleinstadt schlendern, sollten aber zusehen, dass wir gegen 14 Uhr im benachbarten Robberg Nature Reserve ankommen (5 €, Navi: 9 Ridge Drive, Whale Rock Ridge Estate, Plettenberg Bay ist eine Adresse im Wohngebiet in der Nähe). Vor Ort nehmen wir uns drei Stunden Zeit für die Erkundung der tollen Küstenlandschaft. Die Wanderung „The Witsand“ ist die mittlere von drei möglichen. Auf einer Länge von 5,5 km verbindet sie die Highlights, unter anderem den sehenswerten „The Gap Beach“. Der Hike beginnt am südwestlichen Ortsausgang von Plettenberg Bay. Danach gilt es, die letzte Autostunde zurückzulegen und vor Einbruch der Dunkelheit im Wilderness Ocean (92 € pro Nacht, Navi: 8th Avenue, 937, 6560 Wilderness) einzuchecken.
Tag 11: Knysna und Sedgefield (92 km)
Die Fahrstrecke ist am Dienstag, 17. März, nicht allzu wild. Zunächst geht es zum 15 Minuten entfernten Gericke’s Point bei Sedgefield (Navi: Swartvlei Beach Road, Sedgefield). Beim Golfplatz müssen wir von der Hauptstraße abbiegen, am Ende der Straße gibt es einen großen Parkplatz, von dem noch 500 m zu Fuß in Richtung der markanten Felszunge zurückzulegen sind. Danach geht es in Richtung Knysna. 30 Minuten benötigen wir für die Fahrt dorthin. Unterwegs könnten wir einen Stopp am Brenton-on-Sea-Beach einlegen (Navi: 198 State President C R Swart Road, Brenton-on-Sea, Knysna). Dort gibt es gleich fotogene Selfie-Felsen zu bestaunen. Auf dem Weg in Richtung Knysna lohnt ein Halt am Margaret’s Viewpoint, von wo sich der klassische Blick über die Lagune ergibt. Der Punkt liegt kurz vor dem Ort Belvidere Estate.
Mittags erreichen wir das Zentrum von Knsyna, wo wir zunächst den Heads Viewpoint ansteuern (Navi: The Heads, Knysna, oder Coney Glen Road). Anschließend geht es nach unten in die Lagune (20 Waterfront Dr, Knysna Central). Hier gibt es zahlreiche Restaurants wie das JJ’s und eine sehenswerte Waterfront mit kleinen Läden und quirligem Leben. Wenn wir genug davon haben, fahren wir zurück nach Wilderness. Die Fahrzeit liegt nur bei rund 45 Minuten, sodass in jedem Fall genügend Zeit bleiben sollte, den wunderschönen Strand des kleinen Ortes zu genießen. Ein toller Aussichtspunkt soll der Boardwalk on 6th Ave sein. Dieser ist nahe dem Views Boutique & Spa Hotel zu finden. Eine genaue Adresse gibt es leider nicht. Falls wir extrem früh dran sind, könnten wir auch noch den Halfcollared Kingfisher Trail laufen (Navi: District of Freedom, 8573311, Waterside Road, Hoekwil, Wilderness). Danach geht es zurück ins Wilderness Ocean.
Tag 12: Wilderness und de Hoop (302 km)
Am Mittwoch, 18. März, steht die Fahrt ins de Hoop Nature Reserve (9,50 €) an. Dieses wurde mit einigen Vorschusslorbeeren versehen. Daher sind wir besonders gespannt! Bevor wir jedoch die 3,5 Stunden dorthin in Angriff nehmen, halten wir noch schnell am Map of Africa Viewpoint am Westende von Wilderness (Navi: 381 Remskoen St, Hoekwil, Wilderness). Die Adresse gehört zu einem Guesthouse wenige hundert Meter nach dem Aussichtspunkt. Eventuell lohnt ein weiterer Zwischenstopp am Dolphin Point Lookout, der sich direkt an der N2 am östlichen Ortsausgang von Wilderness befindet. Dort gibt es mehrere Parkbuchten an der Landstraße. Hier bietet sich ein schöner Blick auf Wilderness Beach sowie eine Eisenbahnbrücke.
Jedenfalls sollten wir uns spätestens um 9.30 Uhr wieder auf den Weg machen, damit wir um 13 Uhr im de Hoop Collection ankommen (Navi: de Hoop Nature Reserve, Overberg DC). Dort gilt es, den Hoop Vlei, eine Flussmündung ins Meer, den Viewpoint de Mond sowie die Sanddünen zu besichtigen. Letztere findet man am Koppie Alleen Beach Parking. Auch das de Hoop Collection (142 €), in dem wir uns eingemietet haben, ist ein toller Ort zum Verweilen. Das zugehörige Restaurant ist nicht billig, soll aber gut sein. Alternativ können wir vorher etwas einkaufen. Dies ist allerdings zwingend erforderlich, denn das Nature Reserve ist total abgelegen und nur über eine 45-minütige Fahrt über Schotterpisten erreichbar.
Tag 13: Kap Agulhas (229 km)
Geplant ist, auch am Donnerstag, 19. März, wieder ein Aufbruch gegen 9 Uhr. Nach anderthalb Stunden können wir den Rochen im Hafen von Struisbaai abstatten (31 Kusweg Noord St, Struis Bay). Die Meeresbewohner kommen aufgrund von Fischabfällen oftmals bis auf zwei, drei Meter an den Strand heran. Der kleine Ort ist nur zehn Minuten von Kap Agulhas (20 €) entfernt. Der dortige Leuchtturm ist das nächste Tagesziel (Navi: Lighthouse Street, L’Agulhas). Von dort sind 1,5 km mit dem Auto zurückzulegen, bis wir am Schild stehen, das den Zusammenfluss von Indischem Ozean und Atlantik markiert. Zur Orientierung: Es gilt, Kurs auf der R319 in Richtung Suiderstrand zu nehmen. Weitere 2 km in diese Richtung treffen wir auf ein imposantes Schiffswrack. Danach drehen wir und fahren über Agulhas (Zwischenstopp an einem der Restaurants wie dem Zuidste Kaap Pub oder L’Agulhas Seafoods an der Main Rd) nach de Kelders. Dies nimmt erneut anderthalb Stunden in Anspruch.
So kommen wir am Nachmittag gegen 14.30 Uhr an den Klipgat Caves an (Navi: 4 Normandie St, de Kelders). Vom Eingang zum Walker Bay Nature Reserve (6,10 €) ist es nur ein 1 km Fußweg zum Strand und den Höhlen. Wir nehmen uns zwei Stunden Zeit für die Erkundung und fahren danach die verbleibenden 45 Minuten zur Hermanus Beachfront Lodge (86 €, 127 11th Street, Hermanus).
Tag 14: Kogelberg Nature Reserve und Betty’s Bay (59 km)
Nicht weit (45 Minuten) ist es zum Kogelberg Nature Reserve, wo wir praktisch den ganzen Tag verbringen können. Die Rezeption befindet sich an der Kogelberg Entrance Road, Kleinmond, R44. Die Straße zweigt zwischen Kleinmond und Betty’s Bay rechts von der R44-Hauptstraße ab. Kurz vorher liegen die Palmiet Rock Pools beinahe direkt an der Straße. Die Wanderung von den google-Bildern, der 10 km bzw. fünf Stunden lange Palmiet River Walk, beginnt an der Rezeption. Alternativ könnten wir auch den 8 km langen „Three Sisters Trail“ laufen. Dieser startet in Kleinmond beim Golfplatz und nimmt vier Stunden in Anspruch. Er bietet mehr Küstenblicke, während der erstgenannte Hike von den Fotos her an Schottland erinnert. Man braucht in jedem Fall ein Hiking Permit, weil nur zwölf Leute täglich dort laufen dürfen. Kontakt: reservation.alert@capenature.co.za.
Vom Kogelberg Nature Reserve ist es nur eine 30-minütige Fahrt nach Betty’s Bay, wo wir im „Stay Friends“ nächtigen (65 €, Business Crescent 2359, Betty’s Bay). Es ist die letzte Nacht auf südafrikanischem Boden. Vom Hotel läuft man nur 250 m zum Silver Sands Beach. Ganz in der Nähe befindet sich auch Jack’s BBQ Restaurant (2663 Clarence Dr).
Tag 15: Muizenberg Beach und Rückflug
Am Samstag, 21. März, schlafen wir etwas länger, denn der Tag wird ohnehin lang genug. Dann legen wir die fünf Minuten zur Pinguinkolonie am Stony Point zurück (2,50 €, 2411 Una Dr) und schauen uns in aller Ruhe um. Dann könnten wir beispielsweise in rund einer Stunde nach Stellenbosch fahren, dort Mittagessen und uns zwei Stunden Zeit verbringen. Etwa 45 Minuten sind es von dort nach Muizenberg Beach, dem Strand mit den berühmten bunten Häusern (Navi: Beach Rd, Muizenberg, Cape Town). Eventuell ist auch der Aussichtspunkt „Shark Spotters Lookout“ einen Abstecher wert (113 Boyes Dr, Silver Mine, Cape Town). Die Distanz zum Flughafen beträgt bei normalen Verkehrsverhältnissen 30 Minuten. Wir sollten diese Strecke zwingend vor Einbruch der Dunkelheit zurücklegen (Navi: Cape Town International Airport, Airport Ring Road, Matroosfontein, Cape Town). Der Flug geht erst um 0.20 Uhr. Somit müssen wir uns noch einige Zeit vor Ort vertreiben.
Am Sonntag, 22. März, kommen wir um 13.40 Uhr planmäßig am Frankfurter Flughafen an und ein hoffentlich wunderschöner Urlaub endet.