Sonne, Palmen, türkisblaues Meer und eine Buddel voll Rum – das sind wohl die ersten Assoziationen, die einem beim Gedanken an die Karibik in den Kopf kommen. Genau das suchten wir in der Dominikanischen Republik – und fanden es vorwiegend auf der vorgelagerten Isla Saona. Doch beginnen wir mit dem Reisebericht ganz am Anfang…

Dass die Corona-Pandemie noch nicht vorüber war, merkten wir bereits am Frankfurter Flughafen. Wo normalerweise abertausende Menschen unterwegs sind, war am späten Vormittag des 14. Juni 2021 fast gar nichts los. Das ließ uns auf einen ruhigen Urlaub mit niedriger Hotel-Auslastung in der Dominikanischen Republik hoffen. Doch zunächst mussten wir durch die Kontrollen – wo uns eine erste Premiere erwartete: Wir mussten unsere Fotoausrüstung komplett zerlegen. Speicherkarten raus, Akkus entnehmen, Objektive entfernen, alles wieder zusammensetzen, Kameras einschalten, Foto machen. Das alles unter den Augen eines bewaffneten Polizisten. Kennt man so aus Deutschland gar nicht. Naja, uns war’s eigentlich egal. Denn wir haben ja nichts zu verbergen und ansonsten ging es sehr schnell, weil es keinerlei Warteschlangen gab. Deshalb waren wir deutlich zu früh dran. Die Empfehlung, mindestens zweieinhalb Stunden eher am Flughafen zu sein, hätte man unter diesen Umständen nicht wirklich beherzigen müssen. Aber das weiß man ja vorher nicht! Der Flug war die ruhigste Transatlantik-Verbindung, die wir je erlebt haben. Etwas Hektik kam auf, als der Pilot einigermaßen wütend und entsetzt die Durchsage machte, dass die Person(en), die an Bord geraucht hätten, rechtlich belangt würden und dass er sehr hofft, dass das nun aufhört. Da wird einem 11.000 Meter über dem Meer ohne die Möglichkeit zu einer Notlandung schon etwas mulmig. Es gibt echt Idioten auf der Welt… Aber es ging ja alles gut – und wir landeten sogar eine halbe Stunde eher als geplant in Punta Cana.
Trotz Corona in die DomRep: Was ist zu beachten?
An dieser Stelle vielleicht ein kurzer Exkurs zu den Besonderheiten, die es aufgrund der Corona-Krise zu beachten galt: Im Grunde gab es gar nicht so viel zu beachten, wie manch einer vielleicht denkt, wenn es um eine Fernreise in ein Risikogebiet geht. Wir hatten drei Tage vor der Abreise unsere Zweitimpfung bekommen, doch die half uns noch nicht weiter. Denn sie muss 14 Tage alt sein und gilt erst ab dem 15. Tag nach Verabreichung. Damit war sie auch für den Rückflug noch nicht zielführend, denn dieser stand genau am 14. Tag nach Impfdatum an. Ärgerlich, aber so läuft es ja oft im Leben! Doch zurück zu den Bestimmungen: Für die Einreise in die Dominikanische Republik mussten wir lediglich ein e-Ticket ausfüllen. Ein Test war nicht vorgeschrieben. An den stichprobenartigen Gesundheitskontrollen und Temperaturmessungen am Flughafen von Punta Cana kamen wir vorbei. Für die Rückreise wurde derweil ein negativer Antigentest benötigt. Diesen konnten wir am Tag vor der Abreise direkt im Hotel vornehmen. Außerdem musste das e-Ticket erneut online ausgefüllt und somit die Ausreise aus der Dominikanischen Republik angezeigt werden. Und für die Einreise nach Deutschland brauchte es ein Einreiseformular – ebenfalls zuvor online auszufüllen. Damit man um eine Quarantäne herumkam, musste man außerdem das negative Testergebnis und/oder einen Impfnachweis hochladen. Alles nicht so schwierig also – und absolut die Mühe wert, um in die Karibik statt an die Ostsee zu kommen.
Das Hotel: Catalonia Royal Bavaro

Das erste Mal überhaupt hatten wir einen Pauschalurlaub gebucht. Erstens, weil wir so nach unseren Südafrika-Erfahrungen samt Flugstreichung zu Beginn der Pandemie diesmal einen Partner an unserer Seite hätten, wenn wieder etwas schief geht. Zweitens, weil wir vorab so flexibel waren, dass wir problemlos vom eigentlich geplanten Reiseziel – den Malediven – auf die Karibik umbuchen konnten. Und drittens, weil es einfach einfacher schien. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Dame vom TUI-Reisecenter sehr kompetent, nett und hilfreich war und alles gut geklappt hat. Allerdings werden wir wohl in Zukunft auch wieder individuell buchen, da einem auch mit Veranstalter die organisatorischen Dinge nicht genommen werden (Corona-Tests, Einreiseformulare, Online-Check-In zum Flug etc.). Das ist aber keine Kritik an der Betreuung durch das Reisebüro, sondern eher unsere persönliche Meinung.
Aber zurück zur Reise: In Punta Cana angekommen, mussten wir feststellen, dass unsere Namen nicht auf der Liste für die Hoteltransfers registriert waren. Doch es dauerte nur wenige Minuten, bis uns die freundlichen Mitarbeiter vor Ort einen alternativen Transfer – ganz für uns allein – besorgt hatten. Nach etwa 20 Minuten trafen wir im Catalonia Royal Bavaro, unserem Zuhause für die nächsten zwölf Tage, ein. Die Anlage war sehr weitläufig und die Rezeption mit dem dahinterliegenden Poolbereich sah durchaus einladend aus. Leider zog sich der Check-In sehr in die Länge: Wir mussten nach dem anstrengenden Zehn-Stunden-Flug gute 30 Minuten warten, obwohl nur zwei andere Leute vor uns waren. Ein Begrüßungsgetränk oder ähnliches gab es auch nicht. Das hätte man irgendwie besser organisieren können – wobei wir in solchen Dingen eigentlich nicht kleinlich sind. Aber irgendwann hatten wir das Prozedere hinter uns gebracht und wurden mit einem Golfwagen zu unserer Suite gefahren. Glücklich stellten wir fest, dass das Hotel unseren Wünschen entsprochen hatte: Wir hatten ein Zimmer in der oberen Etage (von drei) bekommen – mit Balkon und in einem ruhigen Teil der Anlage (außer am Wochenende, wenn die partywütigen Einheimischen kamen). Deshalb eine klare Empfehlung von der Lage her: letzte Villa vor dem Strand, weitab vom Trubel der Pools und mit Blick ins Grüne statt auf die Nachbarhäuser, weil Eckzimmer. Hier ein paar Fotos von unserer Priveleged Suite 3649 bzw. dem Ausblick vom Balkon:
Das Hotelgelände zeichnete sich durch sehr weitläufige, gepflegte Gartenanlagen aus. Statt eines gewaltigen Betonkomplexes waren dreistöckige Villen mit jeweils rund 50 Zimmern so auf dem Areal verteilt, dass es nie gedrängt wirkte. Es gab überall Palmen und Blumen in allen möglichen Farben. Leseecken laden zum Verweilen ein und es hat vielerorts nette Sprüche. Zu vorhandenen Einrichtungen wie Tennis- und Fußballplatz, Spa und Fitnessstudio können wir nichts sagen, weil wir diese nicht genutzt haben. Integriert ist auch eine kleine Mall, in der man alles für den täglichen Bedarf bekommt. Auch eine Apotheke, eine Arztpraxis, ein Geldautomat und einige Souvenirläden sind vorhanden. Das hat allerdings seinen Preis: Wir mussten 25 USD für eine Tube Sonnencreme investieren…
Der Strand war ein Traum – wenn man mal vom Seegras absieht. Aber dafür kann das Hotel ja nichts. Sie räumen den Strand mit schweren Maschinen nach Kräften, aber es kommt halt immer neues hinterher. Der schönste Abschnitt befindet sich ganz links im Priveleged-Bereich des Schwesterhotels, wo es auch die unten abgebildeten Himmelbett-artigen Liegen gibt. Diesen Strandabschnitt darf man als Priveleged-Gast des Royal mitbenutzen. Andersherum ist es nicht möglich, die Royal-Abschnitte zu nutzen, da dies ein Adults-Only-Hotel ist. Deshalb würden wir Paaren ohne Kinder immer die Buchung des Royal empfehlen. Auch, weil man so z.B. die Restaurants des anderen Hotels mitbenutzen darf. Denn einige der Royal-Restaurants waren sehr gut (Tapas-Bar, Tao Cat), andere nur befriedigend. Hier aber nun ein paar Fotos vom Hotelstrand:
Abschließend gibt es hier noch ein paar Bilder von der Unterwasserwelt vor dem Hotelstrand. Ein bisschen was gab es zu sehen, sodass wir unsere neuen Unterwasser-Kamera-Errungenschaften einmal ausprobieren konnten. Allerdings müssen wir noch etwas üben, wie man sieht.
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Ausflug nach Samana
Damit wir nicht total am Strand vergammelten, hatten wir vorab zwei Ausflüge gebucht: einen auf die Halbinsel Samana, einen auf die Insel Saona. Beide Touren fanden unter der Leitung von RH Tours statt. Die Organisation des deutschen Anbieters war erstklassig – und im Falle von Saona gab es auch die versprochene Kleingruppen-Tour. Nach Samana ging es leider nicht wie angepriesen mit maximal 15 Personen, sondern mit 26 Teilnehmern plus zwei Reiseführern in einem 44-Sitzer-Bus. Das war nicht ganz das, was wir uns vorgestellt hatten. Aber gut, nach den Dürremonaten der Corona-Zeit mit ausbleibenden Touristen kann man verstehen, dass gern ein paar Leute mehr mitgenommen werden.
Fahrt durch Mangrovenwälder
Nach der Abholung gegen 7 Uhr im Hotel ging es zum Sammelplatz nach Punta Cana. Dort wartete bereits ein Bus, der uns in dreistündiger Fahrt nach Sabana de la Mar brachte, genauer gesagt zum Rio Yabon nördlich der Ortschaft. Hier wechselten wir das Gefährt und stiegen in ein Speedboot um, welches uns zunächst durch Mangrovenwälder in Richtung offenes Meer brachte. Unterwegs erzählte uns Guide Castro allerhand über die einheimische Flora und Fauna sowie die Geschichte des Landes.
Abstecher in den Los Haitises Nationalpark
Danach ging es hinaus aufs offene Meer. Nun machte das Speedboat seinem Namen alle Ehre und legte ordentlich an Geschwindigkeit zu. Durch den Los Haitises Nationalpark mit seinen kleinen Inseln ging es zunächst zu einigen Höhlen, in denen sich jahrtausendealte Felszeichnungen befanden – und in denen es von Fledermäusen wimmelte. Die unten abgebildete Zeichnung zeigt übrigens ein Faultier. Die waren offenbar bis zur Ankunft der Spanier hier beheimatet und wurden von diesen alsbald ausgerottet. Ein verlassener Hafen aus der Piratenzeit dient heute Pelikanen und Möwen als Vogellandeplatz. Nach diesem Abstecher ging es in einer 40-minütigen, rasanten Fahrt durch die windige Bucht von Samana in die gleichnamige Stadt im Nordosten der Dominikanischen Republik.
Ein Wasserfall mitten im Dschungel
Im Hafen von Samana angekommen wechselten wir vom Boot zu einem offenen Truck. In einer kurzen Fahrt ging es durch belebte Gassen und vorbei an bunten Häusern zu einem Ort am Rande des Dschungels oberhalb der Stadt. Hier unternahmen wir eine kurze Wanderung, ehe es an einem kleinen Bachlauf mitten im dichten Urwald einige Erfrischungen gab. Einheimische gewährten uns einen Einblick in die Vielfalt der heimischen Naturerzeugnisse, die wir auch gleich probieren durften: Kokosnüsse, Kakaobohnen, Ananas, Grapefruit und vieles mehr. Natürlich bestand auch reichlich die Möglichkeit zum Kauf. Danach überquerten wir den Bach und steuerten einen Wasserfall an. Hier zeigten uns einige Jungs aus dem Dorf ihre unglaublichen Kunststücke: Barfuß kletterten sie rund 20 Meter den nassen Fels hinauf und sprangen bzw. liefen senkrecht hinab in das Becken. Unglaublich! Von Mücken gepeinigt, liefen wir nach einer kurzen Rast samt Rum-Cola zurück zum Truck.
Enttäuschende Barcadi-Insel
Nach einer Rundfahrt über einen großen Markt in Samana fuhren wir zum Mittagessen an die Küste, von wo es kurz darauf zur Barcadi-Insel ging. Diese war allerdings die größte Enttäuschung des Tages – einmal von der leckeren Pina Colada aus einer echten Ananas und weiterem Rum abgesehen! Seitdem die bekannte Werbung dort gedreht wurde, hat sich die Cayo Levantado nicht wirklich zum Besseren gewandelt: abgeranzte Liegen, viele Menschen, jede Menge Schmutz und die vermutlich siffigsten Toiletten der gesamten Dominikanischen Republik. Dennoch genoss ich ein kurzes Bad im warmen Meer, bevor wir uns erst per Boot, dann per Bus zurück auf den Heimweg machten und völlig fertig gegen 20.45 Uhr wieder im Hotel eintrafen.
Das Highlight: Saona Island
Der zweite Ausflug führte uns nur zwei Tage später nach Saona Island. Und hier fanden wir sie: die Karibik, wie wir sie uns vorgestellt hatten. Ein kleines Speedboat brachte uns – vier Pärchen im etwa gleichen Alter – zu einsamen Buchten, in ein malerisches Örtchen und zu Sandbänken, wo wir nach bunten Fischen und Seesternen Ausschau hielten. Genau so etwas hatten wir uns gewünscht. Worte erübrigen sich hier (außer: WOW!) und wir lassen Bilder sprechen.
Der einsame Strand auf der Südseite von Saona Island:
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Besuch im Dorf Mano Juan auf der Isla Saona:
Nach diesem Ausflug blieb uns leider nur noch ein halber Strandtag (vormittags mussten wir zum Corona-Test), ehe es freitags zurück nach Deutschland ging. Dankenswerterweise erhielten wir die Möglichkeit zum Late-Check-Out, sodass wir bis zur Abholung gegen 15 Uhr im Zimmer bleiben durften. Der Rückflug verlief ebenso ruhig wie der Hinflug, sieht man einmal von der Tatsache ab, dass wir uns beide ganz ordentlich den Magen verbogen hatten. Und eine weitere Premiere erwartete uns bei der Kontrolle am Flughafen in Punta Cana: Unser Handgepäck wurde von Drogenspürhunden durchleuchtet. Zum Glück hatte uns niemand etwas untergeschoben, sodass wir samstags gegen 10 Uhr in Frankfurt landeten. Müde, aber dennoch erholt.