Der Schatz im Silbersee

Weißer Sandstrand mitten im Gebirge: Das gibt es nicht an vielen Orten auf der Welt.

Weißer Sandstrand mitten im Gebirge: Das gibt es nicht an vielen Orten auf der Welt.

Während des zweiwöchigen Urlaubs auf der Insel Krk unternahmen wir auch einen Abstecher zu den Plitvicer Seen, dem flächenmäßig größten Nationalpark Kroatiens und zugleich auch ältesten Nationalpark Südeuropas. Das Gebiet liegt im Karstgebirge nahe der Grenze zu Bosnien-Herzegowina und wurde bereits 1979 als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Hier wurde übrigens auch der Karl-May-Film „Schatz im Silbersee“ gedreht. Die Fahrzeit von Krk oder der Hauptstadt Zagreb beträgt etwas mehr als zwei Stunden. Aus Zadar benötigt man anderthalb Stunden, aus Split rund drei. Egal von wo man startet – die Fahrt lohnt in jedem Fall. Denn so viel sei vorab gesagt: Es ist ein wahres Paradies auf Erden!

Regeln im Nationalpark Plitvicka Jezera

Nationalpark Plitvicer Seen
Wasserfälle soweit das Auge reicht: Um diese Schönheit zu erhalten, sind einige Regeln einzuhalten.

In dem 297 m² großen Areal gelten strikte Verhaltensvorschriften. Das ist auch bitter nötig, denn pro Jahr kommen bis zu eine Million Menschen hierher. So ist das Baden im gesamten Nationalpark-Gebiet verboten – so verlockend das türkisblaue Wasser auch sein mag. Zudem sind die Wanderwege nicht zu verlassen. Auch Fischen, das Füttern von Tieren, Feuermachen und Fahrradfahren sind nicht gestattet. Dass ihr keine Bäume, Felsen oder Pflanzen beschädigt und euren Müll wieder mitnehmt sollte ohnehin eine Selbstverständlichkeit sein.

Öffnungszeiten, Preise und Fortbewegungsmittel

Die Plitvicer Seen könnt ihr auch mit einem Boot erkunden.
Die Plitvicer Seen könnt ihr auch mit einem Boot erkunden.

Dafür ist der Nationalpark Plitvicka Jezera an 365 Tagen im Jahr von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Es gibt zwei Haupteingänge (Rastovaca und Hladovina) sowie den Nebeneingang Flora. Von 8.30 bis 15.30 Uhr verkehren auf verschiedenen Linien Elektroboote – ein Service, den ihr unbedingt nutzen solltet, um die wunderschöne Seenlandschaft aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben. Die bietet auch der Panoramazug, der zwischen 8.30 und 16 Uhr auf dem Gebiet der Plitvicer Seen verkehrt. Die Nutzung der Boote und Züge ist übrigens im Eintrittspreis enthalten, so dass ihr nicht mit Extrakosten rechnen müsst. Die Tagestickets kosten in den Wintermonaten 7,50 Euro für Erwachsene (4,50 Euro für Kinder), im Frühjahr 20 Euro (10,75 Euro für Kinder) und in der Hochsaison zwischen dem 1. Juli und 31. August 34 Euro (15 Euro für Kinder). Zweitagestickets gibt es für 12 Euro (7,50 Euro für Kinder) im Winter, 34 Euro (15 Euro/Kinder) im Frühjahr und 54 Euro (27 Euro/Kinder) im Hochsommer. Weitere Informationen dazu bekommt ihr unter der E-Mail-Adresse info@np-plitvicka-jezera.hr.

Unternehmungen im Park

Schlange Plitvicer Seen
Auf dem Gebiet des Nationalparks sind auch Giftschlangen heimisch. Ob dieses Exemplar, das vor uns flüchtete, dazu gehörte, wissen wir nicht.

Was gibt es im Park zu sehen und erleben? In erster Linie kommen Naturliebhaber auf ihre Kosten – und das so richtig! Selten haben wir irgendwo auf der Welt solch krasse Farben gesehen: tiefgrüne und üppige Vegetation, türkisblaues Wasser und blauer Himmel. Ein Rausch für die Sinne! Dazu kommen hunderte kleiner und großer Kaskaden und Wasserfälle mit schroffen Klippen und Felsen im Hintergrund – ein paradiesischer Anblick! Hinzu kommt die hohe Biodiversität: Neben rund 1400 Pflanzenarten gibt es 259 bestätigte Wirbeltier- und 321 Schmetterlingsarten auf dem Gebiet des Nationalparks. Unter den größeren Tieren sind Bär, Wolf, Luchs und Fischotter sowie zwei Giftschlangenarten und mehrere Raubvögel.

Plitvice
Kann es einen schöneren Ort geben? Die Farben im Nationalpark Plitvicer Seen sind beinahe unwirklich!

Am intensivsten erlebt ihr den Nationalpark Plitvicer Seen, indem ihr das 36 km lange Wegenetz erkundet, wovon 22 km direkt am Wasser entlang führen. Wenn ihr – wie wir damals – nur einen Tag Zeit habt, solltet ihr den Hinweg mit dem Elektroboot bestreiten und dann – je nach eurem Fitnesslevel – auf einem der aussichtsreichen Wanderwege durch den Canyon zurück zum Ausgangspunkt marschieren. Auf der offiziellen Homepage des Nationalparks könnt ihr euch detailliert über empfohlene Wanderrouten informieren und euren Trip planen. Dort gibt es auch viele Infos zu Gastronomie, Unterkünften und sonstigen Aktivitäten wie Fahrradtouren, Bergwanderungen und dergleichen. Woran ihr denken solltet: Bedingt durch die Lage im Gebirge ist es rund um die Plitvicer Seen deutlich kälter als an der Küste. Es kann also nicht schaden, einen Pullover oder eine dünne Jacke einzupacken.

Ein Tipp für den Rückweg

Velebit Gebirge
Auf dem Rückweg solltet ihr euch Zeit lassen, denn im Gebirge ist der Weg das Ziel.

Übrigens weisen die kroatischen Gebirge europaweit auch mit die höchste Dichte an Luchsen und Braunbären auf. Daher ließen wir es uns auch nicht nehmen, auf dem Rückweg an die Küste der Bärenauffang-Station von Kuterevo einen Besuch abzustatten. Dort wird man für einen kleinen Obolus in Höhe von 2,70 Euro von Freiwilligen, die im Zentrum arbeiten, durch das Areal geführt. Aus unserer Sicht ein toller Zwischenstopp für kleines Geld – wobei man damit sogar noch eine wertvolle Arbeit unterstützt. Wir waren aufgrund der knapp bemessenen Zeit nur kurz vor Ort, weshalb es von uns keinen ausführlichen Bericht gibt. Hier findet ihr aber viele Infos zu den Bärenschützern von Kuterevo.

Plitvice
Die Bärenauffangstation von Kuterevo ist definitiv einen Besuch wert.
Kuterevo
Mit einer kleinen Spende könnt ihr die wertvolle Arbeit der Freiwilligen unterstützen.

Kosten

Da wir den Nationalpark Plitvicer Seen nicht für sich alleine, sondern als Tagesausflug im Rahmen unseres zweiwöchigen Urlaubs auf der Insel Krk besucht haben, fielen die Kosten gering aus. Wir bezahlten zu zweit 40 Euro für den Eintritt und 5 Euro für zwei Cola an einem Kiosk im Park. Die Verpflegung hatten wir im Rucksack dabei. In der Bärenaufzuchtstation Kuterevo rundeten wir den Eintritt auf und gaben 10 Euro. Macht also in Summe 55 Euro für einen traumhaften Tagesausflug.

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